Funde erzählen Geschichte(n)

Burgen, Klöster oder ihre Baubefunde lassen sich oft nur durch das Fundgut datieren. So auch beim Gotthardsberg. Erst die Analyse tausender Keramikfragmente erlaubte eine zeitliche Einordnung der Anlage zwischen dem Beginn des 12. Jahrhunderts und dem ersten Drittel des 17. Jahrhunderts.

Darüber hinaus geben uns die Funde wesentliche Aufschlüsse über das Leben der Bewohner. Zahlreiche Gegenstände und Geräte zeugen vom Alltag der Adeligen und Kleriker. Vor allem in der Öffentlichkeit versuchten diese, die schlichte Funktionalität des Alltags hinter sich zu lassen und sich so von den anderen sozialen Gruppen abzuheben. Der so vorgegebene Lebensstil betraf besonders die Sachkultur, die ein geeignetes Mittel zur Repräsentation und Legitimation bildete. So spiegeln viele Funde die auf Repräsentation ausgerichtete Komponente wider.

Für den Gotthardsberg waren es vor allem die Nachweise von Glasgefäßen, eines Spielzeugpferdchens sowie ganz unterschiedlicher Kachelöfen, die uns deutlich zeigen, dass man sich auf dem Berg die neuesten und teuersten Trends in Sachen Wohnungseinrichtung leisten konnte.