Gemeinsam mit dem Heimat- und Geschichtsverein Alzenau, der Stadt Alzenau und dem Spessart-Gymnasium Alzenau erforschten wir zwischen Juni und Oktober 2022 das Umfeld der Dörsthöfe.

Zwischen Alzenau-Michelbach und Mömbris im Landkreis Aschaffenburg gelegen, fanden sich vor Jahren bei der Anlage eines natürlichen Klärbeckens die Überreste einer mittelalterlichen Töpferei. Bald nach 1300 lief dort ein Brand aus dem Ruder. Die komplette im Brennofen gestapelte Keramik wurde dabei zu heiß, verklumpte und verschmolz und musste komplett entsorgt werden. Was für uns heute eine kleine archäologische Sensation darstellt, dürfte damals den Töpfer fast in den Ruin getrieben haben. Die Teilaufdeckung dieser Töpferei nehmen wir als Ausgangspunkt dafür, uns intensiver mit der ländlichen Besiedelung im Vorfeld des mittelalterlichen Alzenau zu beschäftigen.

 

 

In vier Monaten begaben wir uns in einem Areal von knapp 300 Quadratmetern auf die Suche nach den Überreste der Nutzung einer Hochterrasse, die den heutigen Dörsthöfen südlich vorgelagert ist. Wir konnten die Reste einer Hofstellen, eines Bachlaufes, einer Straße und eines Feldbrandofens aufdecken. Die Strukturen zeugen von der kontinuierlichen Besiedelung des lößbedeckten Schwemmfächers seit etwa 1200.

Wie bei vergangenen Grabungen des Archäologischen Spessartprojekts e.V. fanden auch die Grabungen 2022 gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern statt. Im Sinne der Citizen Science wurde nicht nur Fachleuten die Möglichkeit gegeben werden, an einem solchen Projekt mitzuarbeiten. Die zweite Säule des Arbeitens mit Bürgerbeteiligung waren Führungen, ein Grabungsfest sowie Projekte mit Kindergärten und Schulen. Unsere Forschungen wurden unterstützt von Studierenden des Lehrstuhls für Geographie und Geologie an der Universität Würzburg.