Im Sommer 2005 wurden die Fundamente des Wohnturms der Ketzelburg rekonstruiert.Ausgegraben…und was nun?

Ein Bodendenkmal erhält sein Gesicht.

2. Symposium zur Burgenforschung im Spessart

in Dörrmorsbach, Bürgerhaus
am Samstag, den 21. November 2009

Nach der Standortbestimmung zu den Spessartburgen in Partenstein 2008 stand 2009 der Umgang mit den hinterlassenen Befestigungen im Fokus der zweiten Burgentagung.

In den letzten Jahren sind die Burgen immer mehr in das Interesse der Öffentlichkeit gerückt. Bei zwei großen Ausstellungen in Berlin und Nürnberg 2010 rechnet man mit einem Besucheransturm. Im Spessart beschäftigt man sich bereits seit 2003 intensiv mit der Erschließung und Vermittlung von Burgen und Schlössern. Bei Grabungen und Depotrecherchen geht man den Bauten und den Zeugnissen des Alltags auf den Grund. Gleichzeitig wird am Institut für Fränkische Landesgeschichte an der Universität Würzburg die Geschichte der Spessartburgen neu aufbereitet. In diesem Jahr ging darüber hinaus ein Projekt an den Start, in dem die Anlagen im Landkreis Miltenberg besser bekanntgemacht werden.

Anlässlich des Ketzelburgfestes 2006 bekrönte der HGV die Turmfundamente mit einem (temporären) hölzernen Aufbau.Das zweite Symposium zu Burgenforschung im Spessart wandte sich an all jene, die sich um den Erhalt der Burgruine ihrer Heimatgemeinde kümmern. Je nach Größe kann so etwas hohe Kosten verursachen und ist nicht unumstritten. Die Referenten der Tagung zeigten Wege auf, wie sich solche Burgen auch aus denkmalpflegerischer Sicht angemessen und vor allem dauerhaft vor Ort konservieren lassen. Dabei müssen sie auch den Ansprüchen des Medienzeitalters genügen.

Auf der ganztägigen Veranstaltung wurden darüber hinaus neue Forschungsergebnisse über mittelalterliche Burgen im Spessart vorgestellt.

Vortragsprogramm
10:00 – 10:45 Eröffnung und Grußworte
durch Andreas Zenglein, 1. Bürgermeister der Gemeinde Haibach
durch Dieter Hock, Vorsitzender des HGV Haibach – Grünmorsbach – Dörrmorsbach
10:45 – 11:00 Dr. Gerhard Ermischer, Vorsitzender des Archäologischen Spessartprojekts: Einführung
11:00 – 11:30 Dieter Hock (Haibach): Ein Wunschtraum wird Wirklichkeit – Die Sichtbarmachung der Ketzelburg in Haibach
11:30 – 12:00 Steffen Müller M.A. (Hösbach): Sturm auf die Ketzelburg – Freud und Leid bei der nachhaltigen Nutzung eines archäologischen Denkmals
12:00 – 12:45 Matthias Nöth M.A. (Reichenbach): Burgenbau in Mittelalter – Eine Einführung
Dr. Jürgen Jung (Kleinwallstadt): Felsenfest – der Sandstein und die Spessartburgen
12:45 – 13:30 Mittagspause
13:30 – 15:00 Exkursion zur Ketzelburg
15:00 – 15:30 Sabrina Bachmann (Heimbuchenthal): Auf tönernen Füßen – Die mittelalterliche Dauerbaustelle Burg „Mole“ bei Heimbuchenthal
15:30 – 16:00 Christine Engler (Mainaschaff): Keine Burg weit und breit? Die Erschließung der Burgenlandschaft des westlichen Spessarts
16:00 – 16:45 Harald Rosmanitz M.A. (Partenstein): Ein Erdhügel wird Ritterburg – Über den Spagat zwischen Mauersanierung und Disneyland
16:45 – 17:15 Abschlussdiskussion
17:15 – 18:00 Kaffeepause (optional)
18:00 Abendvortrag:
Dr. Tilman Mittelstraß (Regensburg): Eine mittelalterliche Turmburg aus Holz – Archäologischer Befund und Rekonstruktion

 

 Impressionen

Der Hund von der Ketzelburg, einer der erstaunlichsten Funde der Ausgrabungen, war nicht das Thema der Burgentagung, aber die ausgestellte Zeichnung ist zu gut geraten, als dass sie nicht gezeigt werden sollte.
Vor, während und nach der Tagung konnten einige Highlights der Funde von der Ketzelburg betrachtet werden.
Tagungsmoderator Harald Rosmanitz vom Archäologischen Spessartprojekt und Dieter Hock, Vorsitzender des HGV Haibach-Grünmorsbach-Dörrmorsbach, begrüßten die Gäste...
...und diese waren zahlreich gekommen.
Am Nachmittag stand eine Exkursion zur Ketzelburg an.
Wie man sieht, nahmen viele der Tagungsbesucher daran teil. Das Wetter hatte auch ein Einsehen.
Im Verlauf der Tagung blieb genug Zeit, eigene Erfahrungen auszutauschen. Das nicht nur in Zweiergruppen, auch wenn es hier den Anschein macht.
Natürlich war für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Und bei der Getränkeauswahl stand manch einer vor schwierigen Entscheidungen.
Den krönenden Abschluss der Tagung bildete der Abendvortrag von Dr. Tilman Mittelstraß.