Funde.
Reliquien der Vergangenheit? Zeitzeugen? Möglichkeiten und Grenzen.
13. Symposium zur Burgenforschung im Spessart
Eine Tagung des Geschichts- und Burgvereins Partenstein, der Gemeinde Partenstein und des Archäologischen Spessartprojekts – Unterfränkisches Institut für Kulturlandschaftsforschung an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
am Freitag, den 15. Oktober 2021,
von 12:00 bis 17:00 Uhr
mit einem Festvortrag ab 19:00 Uhr
und am Samstag, den 16. Oktober 2021,
von 9:00 bis 19:30 Uhr
Programm
Freitag, 15. Oktober 2021 | |
12:00 Uhr | Harald Rosmanitz (Partenstein): Einführung |
12:10 Uhr | Harald Rosmanitz (Partenstein): Als die Reliefs das Laufen lernten – Der frühe reliefierte Ofen von der Burg Bartenstein |
12:40 Uhr | Sabrina Bachmann (Heimbuchenthal): Schönes Blend(er)werk – Möglichkeiten der computergestützten 3D-Visualisierung von archäologischen Funden am Beispiel von Ofenkacheln und Kachelöfen. |
13:15 Uhr | Kaffeepause |
13:45 Uhr | Stefanie Bilz (Dresden): Der Kachelofen der Herzogin Sidonia von Sachsen!? |
14:15 Uhr | Irina Galina (Wertheim): Eine frühneuzeitliche Ofenkachelwerkstatt aus Isny im Allgäu |
14:45 Uhr | Kaffeepause |
15:15 Uhr | Rita Rakonczay (Budapest): Historische Bauforschung an den Kachelöfen |
15:45 Uhr | Ingo Thaler (Innsbruck): Lösungsansätze zum Mysterium der alpinen „Bixenkachel“ |
16:15 Uhr | Abschlussdiskussion |
19:00 Uhr | Begrüßung durch Stephan Amend, Bürgermeister der Gemeinde Partenstein |
Festvortrag: Jonathan Frey (Bern): Bernische Burgen in ihrer zeitlichen, funktionalen und sozialen Dimension am Fallbeispiel Grünenberg | |
Samstag, 16. Oktober 2021 | |
09:00 Uhr | Begrüßung durch Heinz Steigerwald (Partenstein), Vorsitzender des Geschichts- und Burgvereins Partenstein |
09:15 Uhr | Begrüßung durch Gerhard Ermischer (Aschaffenburg) , Vorsitzender des Archäologischen Spessartprojekts |
09:30 Uhr | Gerhard Ermischer (Aschaffenburg): Der Fund – Das Objekt der Begierde |
09:50 Uhr | Harald Rosmanitz (Partenstein): Laudatio auf Dr. Gerhard Ermischer |
10:10 Uhr | Kaffeepause |
10:40 Uhr | Benjamin Spieß (Würzburg): Kleine Steine, große Geschichte – Mittelsteinzeitliche Funde im Spessart |
11:00 Uhr | Maximilian Stimpert (Bonn): Mainzer und Kölner Münzen vom Kugelberg |
11:20 Uhr | Tanja Kilzer (Köln): Mönche, Missionare und indigene Völker – die Spanischen Missionsstationen im ehemaligen Vizekönigreich Neuspanien an Beispielen aus dem heutigen Kalifornien und Texas |
11:40 Uhr | Kaffeepause |
12:10 Uhr | Maxim Mordovin (Budapest): Cloth Seals from Castles – Fashion or Salary? |
12:30 Uhr | Gerald Volker Grimm (Obernburg): Fingerhüte und andere Kleinigkeiten – Metallfunde gewinnen an Bedeutung |
12:50 Uhr | Mittagspause |
mit Exkursion | |
Besichtigung der Burg Bartenstein (Führungen: Sabrina Bachmann und Harald Rosmanitz) | |
[Fahrgemeinschaften, festes Schuhwerk empfohlen] | |
15:00 Uhr | Christine Reichert (Mainaschaff): Warum Restaurierung so wichtig ist: Der überraschende Fund eines urnenfelderzeitlichen Bronzerings in einem hochmittelalterlichen Fundkomplex |
15:40 Uhr | Michael Möbius (Karlstadt): 20 Jahre Feldbegehung auf Rohrbacher Flur – vom Neandertaler bis zur Reformation |
16:00 Uhr | Kaffeepause |
16:30 Uhr | Matthias Wenzel (Aschaffenburg): Kreuzemaillefibeln des frühen Mittelalters – das erste christliche Massenprodukt? |
16:50 Uhr | Christian Büdel (Würzburg): Die Halmbarte vom Hauenstein |
17:10 Uhr | Daniel Klotz (Mömlingen): Vom Fund zur Replik – Arbeitsweisen bei der Anfertigung und Benutzung von Repliken historischer Gegenstände in der Geschichtsdarstellung der Frühen Neuzeit |
17:30 Uhr | Kaffeepause |
18:00 Uhr | Aika Diesch (Bamberg), Detlef Wilke (Wennigsen): Die mittelalterlichen Glimmerwaren im Untermaingebiet und den angrenzenden Gebirgslagen |
18:20 Uhr | Detlef Wilke (Wennigsen), Joachim Lorenz (Karlstein): Geochemische und mineralogische Untersuchungen an Keramik, Metall, Baumaterialien und ihren potentiellen Rohstoffen zum Nachweis der lokalen Herkunft |
18:40 Uhr | Claus Bergmann (Gelnhausen), Rainer Geschwindner (Steinau an der Straße), Joachim Lorenz (Karlstein): Der Eisenkopf bei Steinau an der Straße. Funde von Steinen, Schlacke und Scherben |
19:00 Uhr | Abschlussdiskussion |
Hier finden Sie die Abstracts der einzelnen Vorträge
Dem einzelnen Fundstück als Ausgangspunkt weitreichender Überlegungen wird von zahlreichen Fachwissenschaften große Aufmerksamkeit geschenkt. An ihm lässt sich durch Vergleich und naturwissenschaftliche Analyse gleichermaßen ein ganzer Mikrokosmos von Informationen gewinnen.
In den letzten siebzehn Jahren sind bei Grabungen des Archäologischen Spessartprojekts eine sehr große Anzahl mittelalterlicher und neuzeitlicher Hinterlassenschaften zu Tage gefördert worden. Die Bandbreite reicht von Topfscherben bis zum Fragment eines Tragaltars. Dabei war es möglich, wichtige Stücke zu konservieren und damit ihrem kontinuierlichen Verfall Einhalt zu gebieten.
Nun sind wir an einem Punkt angelangt, an dem sämtliche relevanten Fundstücke unserer Arbeit online jederzeit angesehen werden können. Die Zusammenschau aus zwanzig Grabungsstellen verdichtet unseren Kenntnisstand zu vielen Materialgruppen über mehrere Jahrhunderte und über eine größere Gebietskulisse.
Mit dem 13. Symposium zur Burgenforschung im Spessart kehren wir 2021 zu jener Gemeinde zurück, in der diese Tagungsreihe 2008 ihren Ausgang genommen hat. Funde stellen einen wichtigen Teil der Beschäftigung mit der Burgruine dar, die sich über der Gemeinde Partenstein erhebt. Der Schwerpunkt „Funde“ soll Anregungen zur musealen Präsentation dieser Stücke geben. Dabei geht es bei Weitem nicht nur um das Herausstellen von besonderen Objekten. Als Zeugnisse des Alltags bilden die Funde, so unscheinbar sie uns heute auch anmuten, eine Brücke zum Leben unserer Vorfahren. Über sie lässt sich im Einzelfall sogar indirekt in Erfahrung bringen, was für ein Weltbild diese hatten, wie sie ihre Umgebung wahrnahmen, wie sie mit Ressourcen umzugehen verstanden und wie sie mit den verfügbaren Mitteln ihr Leben meisterten.
Impressionen