Im August 2011 untersuchte das ASP im Auftrag des Eigentümers das Anwesen „Schmiedsgasse 48“ in Amorbach, Lkr. Miltenberg. Dabei ging es darum, im Vorgriff eines Neubaus das bis dahin noch nicht unterkellerte Areal in unmittelbarer Nähe des karolingischen Reichsklosters Amorbach Einblicke in die Geschichte des Grundstücks zu erhalten.
Das Areal westlich der ursprünglichen Klosterimmunität wurde ab dem 15. Jahrhundert vornehmlich von Handwerkern genutzt. In den Auen der Mud gelegen, musste vor der Bebauung des Areals das Gelände durch einen bis zu einem Meter hohen Auftrag von Erdreich und Schutt erhöht werden. In dem durch eine Ost-West verlaufenden Sondage untersuchten Grundstück konnte eine bereits im 13. Jahrhundert durch Randbebauung versteinte Grundstücksgrenze aufgedeckt werden. Die Wohn- und Arbeitsbereiche lagen in dem tiefgründig gestörten Bereich im Westen. Nach Osten zur Mud hin schlossen sich Scheunen und Stallungen an. Zwar fanden sich keine Spuren der karolingischen Klosteranlage, doch war es auf dem Anwesen möglich, die bald nach der Stadterhebung Amorbachs 1293 angelegte Stadterweiterung erstmals archäologisch zu greifen.