Programm
Freitag, 5. Mai 2023 | ||
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THEMENBLOCK I: Tod und Sterben als Forschungsfeld der Archäologie | ||
13.50 – 14.00 Uhr | Begrüßung durch Kreisheimatpfleger Bernhard Springer (Amorbach) | |
14.00 – 14.30 Uhr | Dr. Gerald Grimm (Bonn) Nicht nur Pleiten, Pech und Pannen – Die verwirrende Vielfalt, jemanden für das Jenseits vorzubereiten |
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14.30 – 15.00 Uhr | Phil Burgdorf (Bamberg) „Durch die Zeiten…“ – Menschliche Überreste in Höhlen und ihre Interpretation. Ein Blick in die Unterwelt der fränkischen Alb |
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15.00 – 15.30 Uhr | Sara Martin (Frankfurt am Main) Kleine Gräber – Bestattungen von Kindern in der Frühbronzezeit |
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15.30 – 16.00 Uhr | Dr. Karina Iwe (Dresden) Von Eismumien, Pferden und Goldobjekten – Zum Bestattungswesen skythenzeitlicher Reiternomaden |
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16.00 – 16.30 Uhr | Kaffeepause | |
16.30 – 17.00 Uhr | Tanja Kilzer (Köln) Leben und Sterben im US-amerikanischen Südwesten – Bestattungsrituale, Grabkultur und Jenseitsvorstellungen der Native Americans |
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17.00 – 17.30 Uhr | Dr. Detlef Wilke (Wennigsen) und Prof. Dr. Hans-Georg Stephan (Göttingen) Die Keramik und der Tod – Zur Primärbestimmung sog. Bestattungsurnen für Kleinkinder in den vorspanischen Anden (Nordwest-Argentinien) und zu vergleichbaren Deutungsproblemen der europäischen Sepulkralkultur |
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THEMENBLOCK II: Neue Forschungen und Trends | ||
17.30 – 18.00 Uhr | Joachim Lorenz (Karlstein) Die Wetternachhersage für Alzenau 1783/84 und seine Ursache – nun auch archäologisch nachgewiesen |
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18.00 – 19.00 Uhr | Kaffeepause | |
FESTVORTRAG | ||
19:00 Uhr | Begrüßung | |
19:15 Uhr | Prof. Dr. Horst Beinlich (Würzburg) Tutanchamun, zwischen Tod und Grab |
Samstag, 6. Mai 2023 | |
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09.00 – 09.10 Uhr | Begrüßung durch Robin Haseler, Bürgermeister des Marktes Weilbach |
09.10 – 09.20 Uhr | Begrüßung durch Wolfgang Beyer, Erster Vorsitzender des Archäologischen Spessartprojekts e. V. |
09.20 – 09.30 Uhr | Dr. Harald Rosmanitz (Partenstein) Mit einem Bein im Grab – Gedanken zum Tagungsthema |
THEMENBLOCK III: Der Gotthardsberg und sein Umfeld im Spiegel der Geschichte | |
09.30 – 10.00 Uhr | Wolfgang Hartmann (Mömlingen) Unbekannte Burgengeschichte rund um den Gotthardsberg |
10.00 – 10.30 Uhr | Bernhard Springer (Amorbach) Der Amorsbrunn in neuem Licht |
10.30 – 11.00 Uhr | Kaffeepause |
11.00 – 11.30 Uhr | Dr. Harald Rosmanitz (Partenstein) Der Gotthardsberg – Ergebnisse der Grabungen 2021 |
11.30 – 12.00 Uhr | Sabrina Bachmann (Heimbuchenthal) Die mittelalterlichen Friedhöfe auf dem Gotthardsberg und in Elisabethenzell im archäologischen Vergleich – mit besonderem Blick auf die „Traufkinder“ |
12.00 – 14.00 Uhr | Mittagspause mit Exkursion |
Besichtigung des Gotthardsbergs (Führungen: Sabrina Bachmann und Christine Reichert) | |
Besichtigung Amorsbrunn (Führung: Bernhard Springer) | |
Fahrgemeinschaften, festes Schuhwerk empfohlen | |
THEMENBLOCKIV: Tod und Sterben als kulturhistorisches Phänomen | |
14.00 – 14.30 Uhr | Dr. Birgit Fessenmaier-Cremer und Dr. Ulrich Cremer (Karlsruhe) Sterben und Tod in der Humanmedizin – Mit einem Bein im Gefängnis |
14.30 – 15.00 Uhr | Dr. Regina und Dr. Andreas Ströbl (Lübeck) „Hier ruht des Großherzogs edles Herz“ – Hintergründe und Neuigkeiten zu Bestattungen der sozialen Elite |
15.00 – 15.30 Uhr | Amelie Alterauge (Tübingen) Von Mumien und Gebeinen – Anthropologische Untersuchung neuzeitlicher Gruftbestattungen |
15.30 – 16.00 Uhr | Kaffeepause |
16.00 – 16.30 Uhr | Christine Reichert (Mainaschaff) Nicht vermittelbar? – Archäologie und Tod im Schulunterricht |
16.30 – 17.00 Uhr | Georg Schirmer (Karlstadt) Bestattungsriten im Judentum am Beispiel des jüdischen Friedhofs Laudenbach |
17.00 – 17.30 Uhr | Kaffeepause |
THEMENBLOCK V: Noch mehr Forschungen und Trends | |
17.30 – 18.00 Uhr | Sabrina Bachmann (Heimbuchenthal) Vom Artefakt zur Visualisierung – Die Armbrust von der Burg auf der Wahlmich bei Waldaschaff |
THEMENBLOCK VI: Schlachtfeldarchäologie | |
18.00 – 18.30 Uhr | Dr. Robert Fecher (Kleinostheim) Ein frischer Blick auf die Schlacht bei Dettingen (27.06.1743) – Topografie und Bestattungswesen |
18.30 – 19.00 Uhr | Matthias Wenzel (Aschaffenburg) Vom Imperativ der Schlachtfeldarchäologie – Auf Spurensuche zwischen Karlstein-Dettingen und Kleinostheim |
Das Thema „Tod und Sterben“ betrifft jeden Menschen persönlich und übt seit jeher eine Faszination auf die Lebenden aus. Eine Mischung aus Interesse und Furcht kennzeichnet unseren Umgang mit dieser Materie und endet häufig im Verdrängen. Vor noch nicht allzu langer Zeit wurde dies völlig anders gehandhabt.
Für die archäologische Forschung ist die Beschäftigung mit der Thematik unerlässlich: Die wissenschaftliche Auswertung von Bestattungen über alle Zeiten hinweg zählt zu ihren traditionellen Forschungsschwerpunkten. Wer sich mit der Vergangenheit des Menschen auseinandersetzt, kommt an seinen sterblichen Überresten und am Totenbrauchtum nicht vorbei.
Die Behandlung der Verstorbenen durchlief über die Jahrhunderte und Jahrtausende der Menschheitsgeschichte hinweg zahlreiche Veränderungen. Die Ursachen liegen oft in Jenseitsvorstellungen, denen ein ständiger Wandel zu eigen ist. Archäologisch fassbar sind beispielsweise die unterschiedlichen Bestattungssitten: Von Brandbestattungen und Urnengräbern über Deponierungen in Totenhäusern bis hin zu Körpergräbern, die spätestens im Mittelalter in strengen Reihungen auftreten, die mit und ohne Beigaben ausgestattet sein können. Bei der intensiven Auswertung dieser Zeugnisse der Vergangenheit können je nach Befundlage auch Aussagen zu sozialer Stellung und Herkunft, Jenseitsvorstellungen und der sozialen und demographischen Struktur einer Gemeinschaft von Bestatteten getroffen werden.
Die Archäologie kennt sich mit Scherben und Befunden aus, kann Grabbeigaben datieren und den kulturellen Kontext ermitteln. Aber die Bestimmung des Geschlechts, des Sterbealters, potentieller Krankheiten oder des Ernährungszustandes der Verstorbenen gehört definitiv nicht zu ihrem Fachgebiet. Erst eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Anthropologie und anderen Naturwissenschaften liefert mitunter spektakuläre Ergebnisse. Damit sind unter anderem Aussagen zu Aussehen, Verwandtschaftsbeziehungen, Umwelteinflüsse oder Ernährung möglich.
Die archäologische Forschung des Archäologischen Spessartprojekts e.V. – Unterfränkisches Institut für Kulturlandschaftsforschung an der Universität Würzburg hat sich dieses Themas mehrfach angenommen. Impulsgebend war die Aufdeckung des Friedhofs im Priorat von Elisabethenzell bei Rieneck, bei der insgesamt 52 Individuen ergraben werden konnten. Mehrere von ihnen wurden anthropologisch analysiert. Den Anstoß für die Themenfindung des diesjährigen Symposiums zur Burgenforschung im Spessart gab ein weiterer von uns untersuchter Begräbnisplatz auf dem Gotthardsberg zwischen Amorbach und Weilbach.
Impressionen