Archäologie mit allen, für alle
Jeder Mensch, egal welchen Alters und mit welcher Vorbildung, kann an archäologischen Ausgrabungen teilnehmen. Allein das Interesse an der Thematik ist die entscheidende Voraussetzung.
Diesem Grundprinzip folgen sämtliche seit 2004 unter der fachlichen Leitung des Archäologischen Spessartprojekts e.V. durchgeführten Bodenuntersuchungen. In Anlehnung an das in Großbritannien entwickelte Konzept des „communal dig“ werden Grabungen zusammen mit der Zivilgesellschaft durchgeführt. Ziel ist es, Interesse an regionaler Geschichte zu wecken und zu fördern. Auch wird der bewusste Umgang mit historischen und archäologischen Zeugnissen vermittelt und gestärkt. Die Beteiligten werden so zu Botschaftern für die kulturellen Besonderheiten ihres unmittelbaren Lebensumfeldes.
Durch das Projekt erhalten alle Mitwirkenden einen intensiven Einblick in jeden Bereich der praktischen Archäologie. Beginnend bei den Planungen, meist Jahre vor dem ersten Spatenstich, über das Abstecken der Grabungsschnitte, deren teils schweißtreibendes Ausheben per Hand, dem Freilegen und Putzen von Befunden, dem Finden und Reinigen von Scherben, der zeichnerischen und fotografischen Dokumentation, bis hin zum Wiederverfüllen der Schnitte oder zur Sichtbarmachung der Mauern, können die einzelnen Arbeitsschritte aktiv begleitet werden. Auch die in jeder Kampagne stattfindenden Grabungsfeste werden zusammen geplant und durchgeführt. Die Gemeinschaft, die bei diesem Projekt entsteht, wird zusätzlich beim gemeinsamen Mittagessen oder den obligatorischen Kaffeepausen gefördert und gepflegt.