Weibersbrunn geht zurück auf eine Raststation an der überregionalen historischen Verkehrsroute »Eselsweg«. Ein kurzes Stück talabwärts wurde 1706 die Weibersbrunner Glashütte als Teilbetrieb der kurmainzischen Spiegelglasmanufaktur in Lohr gegründet. Über 150 Jahre wurden hier hochwertige Gläser, Kelche und Fenstergläser hergestellt, darunter das so genannte Mondglas, das seinen Namen von seiner runden Form erhalten hat. Zwischen der Schließung der Glashütte im Jahr 1861 und dem Bau der Autobahn knapp 100 Jahre später durchlitt Weibersbrunn eine Periode der Armut. Als Wanderarbeiter in den Metropolen oder in harter Forstarbeit – unter anderem als Schwellenmacher – bestritten die Weibersbrunner ihr Einkommen.
Die Spuren der Glashütte sind beinahe gänzlich verwischt. An ihrer Stelle wurde 1862 die neue Kirche errichtet. Von den wenigen noch erhaltenen Weibersbrunner Glaserzeugnissen ragt der Deckelpokal heraus, der im Spessartmuseum in Lohr zu sehen ist. Glas aus Weibersbrunn, aber auch aus anderen Spessartorten, wird im Heimatmuseum präsentiert.
Weibersbrunn profitiert heute von der Lage an der Autobahn, die dem Erholungssuchenden ein rasches Erreichen aus den Ballungsräumen zum Entspannen und Entdecken der Kulturlandschaft ermöglicht.
Startpunkt Weibersbrunn_GPX Länge
Unsere Wanderempfehlung:
Der europäische Kulturweg kann am Heimatmuseum, dem Herz-Jesu-Bildstock oder vom Echterspfahl aus begonnen werden. Info-Tafeln stehen bereit zu den Themen „Autobahnbau“, „Schwellenmacher“ und zum „Ruhlandspfad “ sowie Teile eines Waldlehrpfades.
Folgen Sie der Markierung des gelben EU-Schiffchens auf blauem Grund auf einer Länge von ca. 9 Kilometern.
Durch Anklicken der entsprechenden Bildbereiche gelangen Sie
zu den hochauflösenden .pdf-Dateien der jeweiligen Tafeln: