Projekte mit Schulen und Kindergärten auf dem Gotthardsberg 2010 bis 2012

Bei allen Ausgrabungsprojekten des Archäologischen Spessartprojekts (ASP) ist die Vermittlung eine tragende Säule unserer Arbeit. Ein besonderes Anliegen stellt für uns die Ansprache der Forschergeneration von Morgen, also unserer Kinder, dar. Die interessierten Nachwuchsforscher erreichen wir am einfachsten über Führungen im Klassenverband. Diese gilt es, kind- bzw. altersgerecht zu betreuen. Unser Angebot bezieht sich auf die gesamte Breite der Schularten: Angefangen bei Gruppen aus Vorschulkindern, über sämtliche Jahrgänge der Grund-, Mittel- und Realschulen bis hin zu Projektgruppen oder Abiturklassen von Gymnasien freuen wir uns über jeden Führungsteilnehmer.


Historisches Spielzeug trifft Schulklasse.
Im Käfig befindet sich ... Archäologie.
Das Blasen eines Signalhorns will gelernt sein.
Nicht den Überblick verlieren!
Blick auf die Grabung und den Grabungsleiter
Ohne Essen geht nichts.
Im Sommer sind Schattenplätze gefragt.
Die Zeichnung von Thomas wird genauer in Augenschein genommen.
Blick auf Amorbach
Funde und Repliken geben die Geschichte des Gotthardsbergs preis.
Was so einfach scheint, kann sehr anstrengend sein...
... dann doch lieber Dreck schaufeln.
Männersache
Ein neuer Schnitt wird angelegt.
Hier gehts nicht etwa ums Tauziehen...
... sondern um das Abreißen des Efeus an der Kirchenfassade.
Schon mindestens vier Muskeln zugelegt!
Jeder Erdhaufen wird nach Scherben durchforstet.
Pause im Schatten
Die Grabungscrew mit den Schülerinnen und Schülern
Die nächste Führung wartet schon 🙂

Wie wichtig dieser Teil unserer Arbeit ist, kann man am Gotthardsberg-Projekt sehr eindrücklich abbilden: In den Grabungsjahren 2010 bis 2012 haben wir Dutzende von Schulgruppen-Führungen, oft mehrere an einem Tag, durchführen dürfen. In der Regel dauerte eine Führung bis zu einer Stunde und sollte neben allgemeinen historischen Informationen die archäologische Arbeit und unseren Umgang mit Befunden und Funden vor Ort erlebbar machen. Die Kinder und Jugendlichen wurden zielgruppengerecht betreut und erhielten so einen einmaligen Einblick in ein bisher unbekanntes Stück Heimat- und Kulturgeschichte.

Bei allen seinen Grabungen bietet das Archäologische Spessartprojekt ausgewählten Schulklassen die Möglichkeit, sich im Rahmen von Projektwochen intensiver mit dem Thema Archäologie auseinanderzusetzten. In erster Linie geht es dabei um die Vermittlung eines sorgsamen Umgangs mit den Zeugnissen unserer Vergangenheit. Die Art der Schulzugehörigkeit spielt dabei keine Rolle.

Auf dem Gotthardsberg konnte in jedem Jahr der insgesamt drei Grabungskampagnen eine Schulklasse jeweils eine Woche beim ASP Archäologie hautnah erleben. Betreut von den ehrenamtlichen Helfern und unter tatkräftiger Mitarbeit der jeweiligen Lehrkräfte waren so im Jahr 2010 eine Klasse der Parzival-Mittelschule Amorbach, im Jahr 2011 eine Klasse derselben Schule und im Jahr 2012 eine Klasse des Karl-Ernst-Gymnasiums Amorbach für eine Woche auf den Ausgrabungen zu Besuch.


Aufgemerkt!
Der Schnitt wird umlagert.
Was ist interessanter: Mauern oder Männer?
Gibt's hier auch was zu essen?
Noch ist man gegenüber den Archäologen reserviert.
Es gibt sich beim Schubkarrenfahren...
... Erde schleppen...
... und im Dreck wühlen.
Immer dabei: Die ehrenamtlichen Helfer.
Wenn es was besonderes zu finden gibt, wird sogar mit dem Staubsauger gearbeitet.
Zeichnen und messen
An der Weinbergmauer
Die Mädelstruppe...
... macht die Feinarbeit...
... oder auch nicht.
Behelmt...
... gibt man den Reportern Auskunft über die aktuelle Arbeit.
Jedes Fundstück...
...wird genau begutachtet.
Die zertretenen Käfer bekommen ein eigenes Epitaph.
Am Ende des Projektes ist man sich ein bedeutendes Stück nähergekommen.

Den Schülerinnen und Schülern wird die gesamte Bandbreite der archäologischen Arbeitsbereiche nähergebracht. Angefangen bei den Erdarbeiten, über das Reinigen der Funde bis hin zu der akribischen Dokumentation der Befunde durch das Beschreiben, Fotografieren, Vermessen und Zeichnen: In Kleingruppen von etwa fünf Personen lassen sich im Dialog Einblicke in alle Teilbereiche gewinnen, und das immer in enger Zusammenarbeit mit dem gesamten Grabungsteam. Nicht zu vergessen ist auch die Vermittlung und Diskussion über den Sinn, Wert und Zweck eines Bodendenkmals und dessen archäologischer Erschließung. Was machen Archäologen den ganzen Tag? Warum finden sie nicht nur Schätze? Warum gibt es hier keine Dinosaurier und wenige Skelette? Stand hier eine Burg und wer lebte hier? Welche Geschichten können uns Mauern und Scherben erzählen? Warum ähnelt die Arbeit des Archäologen so sehr derjenigen des Kriminaltechnikers? … Nach einer Woche intensiver Mitarbeit können unsere Nachwuchsarchäologen diese und viele weitere Fragen souverän beantworten.


Freilegen des ursprünglichen Aufgangs von Weilbach her.
Auch 2012 muss viel Erde bewegt...
... und abgefahren werden.
Augen auf, auch beim Erdtransport...
... und bei der Scherbensuche.
Viel Geduld ist beim Zeichnen der Mauern gefragt...
... aber auch beim Kampf gegen die Wurzeln.
Feinschliff am Treppenaufgang
Stets beratend zur Stelle: Ex-Lehrer Erich.
Viel Arbeit...
... viel Erdbewegung.
Alles wird für die Nachwelt festgehalten.
Große Steine...
...werden mit vereinten Kräften geborgen...
... und auf den Steinhaufen verfrachtet.
Nach der Arbeit...
...machen wir eine Pause.
Mit Schaufeln und Schubkarren...
...und Feinspachtel geht es zu Werke.

© Christine Reichert, Irina Galina und Harald Rosmanitz, Partenstein 2020.