Zwei Kulturwegschleifen führen durch Kahl und über die Großkrotzenburger Gemarkung. Die Südroute umrundet den ehemaligen Braunkohletagebau Hornsee und führt zum Dorfkern. Die Nordroute zeigt das moderne Kahl mit Bahnhof, Archäologie, Natur und Kultur.
Der Ort Kahl wird 1282 erstmals urkundlich genannt. Archäologische Funde belegen die Besiedlung von der Jungsteinzeit von ca. 3000 v. Chr. bis in die Latènezeit um Christi Geburt. Im Mittelalter erscheint Kahl als Teil des sogenannten Freigerichts. Dies war eine Art Genossenschaft der vier Gerichtsbezirke Wilmundsheim (Alzenau), Somborn, Mömbris und Hörstein (mit Kahl). Die Entstehung des Freigerichts geht auf Kaiser Friedrich Barbarossa zurück, der damit Reichsrechte gegenüber den Landesherren – in diesem Fall das Erzstift Mainz – stärken wollte. In der Neuzeit wurde das Freigericht aufgeteilt. Kahl kam 1736/48 an das Erzstift Mainz. Nachdem Kahl 1816 an Bayern gefallen war, wurde es zum Grenzort mit Zollstation. Mit dem Anschluss an die königlich-bayerische Westbahn im Jahr 1854 und dem Bau der Kahlgrundbahn 1898 setzte die industrielle Entwicklung ein. Die Eisenbahn ermöglichte den kostengünstigen Abtransport der hier nun im Tagebau geförderten Braunkohle. Die Gruben wurden in den 1930er Jahren aufgegeben, füllten sich mit Grundwasser und bieten heute ein attraktives Naherholungsgebiet.
Zur Kulturlandschaft Spessart gehören auch die Gebiete, die an den Rhein-Main-Ballungsraum angrenzen. Sie sind heute von Neubaugebieten geprägt, die auf den ersten Blick reine Wohn-Schlafstätten zu sein scheinen. Der Bau der Eisenbahnlinie nach Frankfurt begünstigte die Entstehung eines neuen prosperierenden Ortsteils rechts der Kahl, der „Vorstadt“.
Startpunkt Kahl_GPX Länge
Unsere Wanderempfehlung:
Die Südschleife mit einer Länge von ca. 5km führt von der Waldseehalle über die Hexeneiche um den Hornsee in das Ortszentrum.
Die Nordschleife (ca. 5km + 2km zur kleinen Tafel Schlossblick und zurück) führt von der Waldseehalle durch die Kahler Vorstadt über den Bahnhof zu den Stationen Campingsee, Sandmagerrasen und Anton-Schnack-Tafel. Von dort geht es weiter zur evangelischen Kirche und wieder zurück zum Start.
Folgen Sie auf beiden Rundwegen der Markierung des gelben EU-Schiffchens auf blauem Grund.
Durch Anklicken der entsprechenden Bildbereiche gelangen Sie
zu den hochauflösenden .pdf-Dateien der jeweiligen Tafeln: