Wie in zeitgleichen Fundkontexten auf anderen Burgen, Klöstern und Siedlungen im Spessart haben sich Glasreste nur selten und wenn überhaupt in einem sehr schlechten Zustand im Boden erhalten. Einer der Gründe, weshalb Glas gegenüber der Keramik deutlich in der Unterzahl ist, dürfte darin begründet sein, dass sich das Material wiederverwerten ließ.

Besonderes Augenmerk verdient das Fragment eines Glättsteins. Ähnlich wie auf der Burg Wahlmich bei Waldaschaff wurden diese handtellergroßen Glasbatzen dazu genutzt, Leinenstoffe zu bügeln. Insbesondere die Erzeugung der Bügelfalten auf den Hauben des ausgehenden 14. Jahrhunderts, den sogenannten Kruselern, war ohne Verwendung eines Glättsteins unmöglich.


Glas

 


© Harald Rosmanitz, Partenstein 2020