Stadtteil und Kulturlandschaft

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts trieb Graf Wolfgang Ernst von Ysenburg und Büdingen den Bergbau stark voran. In diesem Zusammenhang versuchte er vom Kaiser das Recht zu erlangen, eigene Münzen zu prägen - ein einträgliches Geschäft, für das allerdings eigene Silber- oder Goldvorkommen verpflichtend waren. 1618 wurde der Hailerer Silbertaler geprägt, leicht verändert noch einmal im Jahr 1620. Das Silber für die Taler stammte allerdings nicht aus Hailer, sondern wurde in Offenbach eingekauft.

Im Mittelalter und der frühen Neuzeit führte die Via Regia, die Königsstraße, von Frankfurt nach Leipzig, durch Hailer. Hohe Persönlichkeiten, Kaufleute, Händler und Kriegsheere zogen hier vorbei. Wenn auch diese Straße wegen ihres zeitweise schlechten Zustands Anlass zur Beschwerde für Reisende und Händler gab, so führte sie doch für alle am Wegesrand gelegenen Orte zu florierenden Geschäften: zerbrochene Wagenräder mussten repariert, durstige Reisende gesättigt und frische Pferde herbeigeschafft werden. Dies bezeugen neben Reiseberichten die großen Fachwerk-, die ehemaligen Handels- und Handwerks- sowie Gasthäuser von Hailer. In den angrenzenden Straßen, insbesondere in der alten Hauptstraße des Ortes, der »Heylstraße«, kommen Sie an wichtigen Hailerer Gebäuden vorbei, wie z.B. an der alten Schmiede, dem Backhaus oder dem Hof Saust. Im 19. Jahrhundert kamen dann weitere bemerkenswerte Bauten hinzu, wie z.B. das Haus Külp (um 1800), das Haus Fresenius und die Gaststätte Spieker (1881), die heute ein kleines Museum beherbergt. Insbesondere vom Hang weiter oben, zu dem wir Sie führen werden, hat man einen wunderschönen weiten Ausblick ins Kinzigtal und nach Gelnhausen, dessen Geschichte mit der Hailerer eng verknüpft ist. Dort erfahren Sie mehr über die bergmännische Vergangenheit und die besonderen natürlichen Ressourcen, die Hailer seinen Bewohnern bietet.

Archäologie in Hailer

Die Lage des Ortes Hailer am ansteigenden Hang der Kinzigaue bot Menschen bereits während der Altsteinzeit und mit einem Siedlungsplatz ab ca. 8 000 v. Chr. gute Lebensbedingungen. Die Kinzig war auch in ihrem alten, noch stark gewundenen Bett eine wichtige Verkehrsader, die vermutlich bereits in der Bronzezeit durch einen rege genutzten, parallel verlaufenden Handelsweg ergänzt wurde. So lässt sich die Besiedlung durch den Menschen in Hailer seit 10 000 Jahren nachweisen – deshalb der Titel »10 000 Jahre Heimat«.

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Unsere Wanderempfehlung:

Der Kulturweg führt Sie in die Geschichte und Gegenwart des Ortes Hailer. Sechs Stationen beschreiben historische und archäologische Kulturschätze, auf denen die Grundlagen des heutigen Ortes aufbauen und vor welchem kulturellen Hintergrund die Hailerer heute leben, Handwerk oder Handel betreiben.

Es ist ein Höhenunterschied von ca. 100m zu überwinden. Folgen Sie auf einer Länge von ca. 6km der Markierung des gelben EU-Schiffchens auf blauem Grund.

Durch Anklicken der entsprechenden Bildbereiche gelangen Sie
zu den hochauflösenden .pdf-Dateien der jeweiligen Tafeln:

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KW Gelnhausen 3 Tafel 01 KW Gelnhausen 3 Tafel 02 KW Gelnhausen 3 Tafel 03 KW Gelnhausen 3 Tafel 04 KW Gelnhausen 3 Tafel 05 KW Gelnhausen 3 Tafel 06 KW Gelnhausen 3 Karte