„Pasquillen“ werden die Schöllkrippener von ihren Nachbarn genannt. Gemeint ist damit ihre vermeintliche Neigung zum „Sprüche klopfen“.
Schöllkrippen ist der zentrale Ort im Oberen Kahlgrund. Seit dem Mittelalter führen hier die Verkehrswege aus allen Himmelsrichtungen zusammen. Deshalb war das Dorf Verwaltungssitz der Erzbischöfe von Mainz, Marktort und ist seit 1898 Endpunkt der Kahlgrundbahn. Darüber hinaus war Schöllkrippen aber auch ein Grenzort, denn die Kahl bildete über Jahrhunderte die Grenze zum »Krombacher Landgericht«, das seit 1666 bis zum Übergang an Bayern den Grafen von Schönborn gehörte.
Die Grenzlage macht sich durch mehrere massive historische Bauten bemerkbar. So ist der Turm der Lukaskapelle ein mittelalterlicher Wehrbau. Auch das Schloss war einst von einem Wassergraben umgeben. Hinzu kommen die Überreste der »Alte Burg« auf dem Reuschberg. Als kurmainzisches Verwaltungszentrum benötigte Schöllkrippen aber auch ein Gebäude das als Zweckbau den Zehnten in Form von Naturalien aufnehmen konnte – dafür diente das Sackhaus, heute der größte Fachwerkbau.
Der kirchliche Mittelpunkt des Oberen Kahlgrundes ist die Pfarrei Ernstkirchen. In der Kirche findet sich eine einzigartige steinerne Bildplatte aus dem frühen Mittelalter.
Startpunkt Schöllkrippen1_GPX Länge
Unsere Wanderempfehlung:
Der europäische Kulturweg in Schöllkrippen kann am Marktplatz und im Ortsteil Langenborn begonnen werden. Von Schöllkrippen aus führt der Weg nach Ernstkirchen und dann über die Kahl zum Langenborn. Beim Rundgang durch die Kulturlandschaft führt die Route über den Aussichtspunkt von Schöllkrippen, den Kalmus, wieder zurück bis zum Bahnhof und von dort zum „Dreigestirn“ Lukaskapelle – Rathaus (Altes Schloss) – Sackhaus.
Es ist ein Höhenunterschied von ca. 70m (auf den Kalmus) zu überwinden. Folgen Sie auf einer Länge von ca. 4km der Markierung des gelben EU-Schiffchens auf blauem Grund.
Durch Anklicken der entsprechenden Bildbereiche gelangen Sie
zu den hochauflösenden .pdf-Dateien der jeweiligen Tafeln: