Die Spaten auf der Burg Mole waren aus Holz. Da das Spatenblatt sehr stark beansprucht wurde, verstärkte man dieses mit einem U-förmigen Eisenblech, dem Spatenschuh. Sie bestehen aus zwei zusammengeschmiedeten Eisenblechen, die an ihren oberen Enden mit kleinen Nägeln am Spatenblatt befestigt waren.

Die Form des Spatens mit seinem Y-förmigen, eisernen Spatenschuh blieb vom 11. Jahrhundert bis ins 20. Jahrhundert unverändert. Besonders hochwertige Spaten wurden bereits in römischer Zeit, abgesehen vom Stiel, massiv aus Eisen geschmiedet.

So gleichförmig die Spatenschuhe auch sind, die in Klöstern und Burgen im Spessart geborgen werden konnten, so unterschiedlich war ihr Einsatz. Er reicht vom Ausheben tiefer Gräben über die Nutzung in Gärten bis zum unentbehrlichen Helfer beim Säubern von Hof und Stall. Im Kloster Elisabethenzell (Rieneck MSP) hob man mit solchen Spaten die flachen Gräber für die dort zur letzten Ruhe Gebetteten aus. Weitere Spaten sind von der Burg Hauenstein (Krombach AB) und der Burg auf dem Kugelberg (Goldbach AB) auf uns gekommen.

Spaten, um 1400, Fd.-Nr. 056, H. 15,4 cm, Br. 8,5 cm


Weiterführende Literatur:

Alan Gailey, Alexander Fenton, The spade in Northern and Atlantic Europe, Belfast 1990.

Doris Mührenberg, Der Spaten, in: Doris Mührenberg, Alfred Falk (Hg.), Mit Gugel, Pritschholz und Trippe. Alltag im mittelalterlichen Lübeck (Jahresschrift. Archäologische Gesellschaft der Hansestadt Lübeck 2/3), Lübeck 2001, S. 127.


© Harald Rosmanitz, Partenstein 2020