Dass die Bewohnerinnen der Burg Mole auf ihr Äußeres größten Wert legten, zeigen die Überreste von zwei metallenen Spiegeln und eines hölzernen Spiegelrahmens. Auf überregionalen Märkten gehandelt, war die Anschaffung eines solchen Stückes sicher nicht günstig. Die kleine runde Spiegelscheibe bestand aus verzinntem oder versilbertem Buntmetall. Auf der kleinen Aufwölbung, die als Spiegeloberfläche genutzt werden konnte, war das Konterfei auf dem Kopf stehend zu betrachten.

Besonders aufwändige Spiegel konnten bereits um 1400 mit einem quecksilberbeschichteten Transparentglas aufwarten. In Murano bei Venedig hergestellt, blieb diese Kostbarkeit den Adeligen und Patriziern und den zu Wohlstand gekommenen Handelsstädten vorbehalten.

Bisher konnte im Spessart nur ein weiterer, vergleichbarer Spiegel auf der Burg Bartenstein (Partenstein MSP) geborgen werden.


Weiterführende Literatur:

Alfred Falk, Spieglein, Spieglein … an der Wand und in der Hand, in: Doris Mührenberg, Alfred Falk (Hg.), Mit Gugel, Pritschholz und Trippe. Alltag im mittelalterlichen Lübeck (Jahresschrift. Archäologische Gesellschaft der Hansestadt Lübeck 2/3), Lübeck 2001, S. 56–57.


© Harald Rosmanitz, Partenstein 2020