Durch die Grabungen des Archäologischen Spessartprojekts konnten vier Fundstellen neu erschlossen werden, bei denen Gebäude mit Bodenfliesen ausgestattet waren: Der um 1160 errichtete hölzerne Wohnturm der Ketzelburg bei Haibach, der 1267 zerstörte Palas der Burg Wahlmich bei Waldaschaff, der 1405 teilzerstörte Wohnturm der Burg Hauenstein sowie die in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts sanierte Kirche auf dem Gotthardsberg bei Amorbach.

Die Bodenfliesen von der Burg Hauenstein mit ihren glatten Oberflächen lagen in einem Bauschutt, der sich dem Abtragen der Burgruine im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts zuweisen lässt.

Bodenfliese von der Burg Hauenstein, letztes Drittel 14. Jh., Fd.-Nr. 038, H. 3,0 cm, Br. 18,0 cm

Mit Bodenfliesen ließ sich ein repräsentativer Raum aufwerten. Typisch sind neben unregelmäßigen Abriebspuren an der Oberfläche die schräg nach unten einziehenden Kanten der Schmalseiten sowie die gesandete Unterseite. Die in Estrich verlegten, quadratischen Keramikplatten können mit Stempeldekoren versehen sein.

 

 

Zu Bodenfliesen allgemein: