Das Archäologische Spessartprojekt (ASP) befasst sich mit der Kulturlandschaft Spessart in all ihren unterschiedlichen Aspekten: Geschichte, Sprache, Kultur, Landschaftsentwicklung, natürliche Voraussetzungen wie Geographie, Topographie, Geologie oder Biologie.

In enger Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungsinstituten werden Umwelt- und Klimaveränderungen, die Spuren der Waldnutzung durch die Jahrtausende und die gegenseitige Beeinflussung von Mensch und Natur erforscht. Mit Hilfe geophysikalischer Messungen, Pollenanalyse, der Dendrochronologie, archäologischer Prospektionen und Grabungen, sowie mit Fernaufklärung per Satellit, Luftbildern, der Auswertung von Archivalien, und der Kartierung von Zeigerpflanzen oder Bewuchsmerkmalen wird die Geschichte einer lange vernachlässigten Kulturlandschaft rekonstruiert.

Alle Daten werden in einem Geographischen Informationssystem (GIS) zusammengeführt, wodurch erstmals ein grenzübergreifendes (bayerisch-hessisches) und umfassendes Bild des Spessart entsteht.

Im Jahre 1997 beteiligte sich das ASP an European Cultural Paths, das vom RAPHAEL Programm der EU gefördert wurde. Im Anschluss daran entwickelte das ASP seit 2001 das Projekt Pathways to Cultural Landscapes, das mit 12 Partnern in 10 europäischen Ländern eine Förderung von drei Jahren im Rahmen des Programms CULTURE 2000 der EU erhielt. Derzeit ist das ASP in verschiedenen europäischen Projekten aktiv und als beratende Nichtregierungsorganisation beim Europarat in die Umsetzung der Europäischen Landschaftskonvention eingebunden.

Neben der Forschung bemüht sich das Projekt vor allem um die Vermittlung der Kulturlandschaft an Bewohner und Touristen, besonders durch die Einrichtung von Kulturwegen, Produktion populärer Publikationen, Ausstellungen, Vorträgen, Seminaren, die Ausbildung von Landschaftsführern, Projektarbeit mit Kindern und eine intensive Pressearbeit.