Wie bei anderen Vorhaben des Archäologischen Spessartprojekts der letzten Jahre sind auch zum Projekt „Ringwall bei Wirtheim“ Visualisierungen des Digitalen Geländemodells zur Vorbereitung der geplanten Ausgrabungen erstellt worden. Die Visualisierungen des DGM haben in diesem Fall zwar keine weiterführenden Erkenntnisse zum Ringwall erbracht, dafür aber zu recht anschaulichen Darstellungen dieses Bodendenkmals geführt, insbesondere bezüglich seiner ungewöhnlichen Lage im Gelände.

Der Ringwall liegt nicht oben auf dem Bergrücken, der sich als nordwestlicher Ausläufer der Altenburgshöhe zwischen der Bieber und dem Hirschbach bis zur Kinzig hin erstreckt, sondern am Ende dieses Bergrückens am oberen Teil seines Westhangs. Das Bodendenkmal hat eine nahezu kreisrunde Form mit einem Durchmesser zwischen 75m und 90m. Dies verdeutlicht dessen landläufige Bezeichnung als „Kringel“. Auch der erhaltene Rest des Zangentores an der Westseite des Ringwalls ist gut zu erkennen. Die tiefstgelegene Stelle des Ringwalls liegt mehr als zehn Höhenmeter unterhalb der höchstgelegenen Stelle und letztere wiederum fast zehn Höhenmeter tiefer als die Kuppe des Bergrückens. Damit ist die Lage des Ringwalls offenkundig gezielt auf die flussabwärts gelegenen Engstelle des Kinzigtales westlich von Wirtheim hin ausgerichtet, von wo aus sich der Ringwall im Digitalen Geländemodell wie auf einem „Präsentierteller“ zeigt. Vom flussaufwärts gelegenen Teil des Kinzigtales aus und auch aus den Tälern der Bieber und des Hirschbachs ist der Ringwall dagegen nicht zu sehen, ebensowenig vom hinteren, schon höher gelegenen Teil des Bergrückens aus.


© Karl-Heinz Gertloff, Egelsbach 2015