In den Grabungskampagnen zwischen 2012 und 2016 wurde auf dem Kloster Elisabethenzell eine Vielzahl von Artefakten geborgen. Insgesamt wurden 1437 einzelne Fundkomplexe erfasst. Die im Laufe der Grabung geborgenen Fundstücke tragen wesentlich zur Erhellung der Geschichte und des Alltags auf der Rodungsinsel zwischen 1220 und 1450 bei.
Eine erste Restaurierung ausgewählter Fundstücke 2013, finanziert durch die ArGe „Kloster Einsiedel“, zeigte eine vergleichsweise gute Substanzerhaltung. Die Restaurierung eines Gutteils der restlichen Funde tut Not, da die Korrosion bei den Objekten aus Holz, Metall und Glas auch nach der Entnahme aus dem Boden weiter voranschreitet. Bis 2017 wurden 132 ausgewählte Objekte konservatorisch aufbereitet.
Die Restaurierung gliedert sich in drei Abschnitte: Zuerst wird den Stücken das angereicherte Salz entzogen (Entsalzung). Nach der sich über mehrere Monate hinziehenden Elektrolyse wird der oberflächlich anhaftende Schmutz und Rost mechanisch abgenommen. In einem dritten Schritt erfolgt die Stabilisierung der Objekte durch materialspezifische Festiger. Diese sollen auch der künftigen Korrosion vorbeugen. Dass bei den Funden vom Kloster Elisabethenzell zum Einsatz kommende Verfahren wird von ausgebildeten Restauratoren in Paderborn und Mainz vorgenommen. Erst nach Abschluss der Konservierungs- und Stabilisierungsarbeiten erschließen sich an den Stücken selbst feinste Bearbeitungsspuren. Beispielsweise werden die Prägungen auf den Münzen klar erkennbar und können dadurch recht genau eingeordnet werden.
Die Restaurierung eines Gutteils der Funde wird erst durch eine umfängliche Unterstützung der Rotary-Clubs Arnstein/Karlstadt und Lohr/Marktheidenfeld sowie Rotary International möglich. Die Maßnahme bildet einen wichtigen Baustein zur Erschließung des Klosters Elisabethenzell für die Öffentlichkeit.
Keramiken
Eisenobjekte