Händleinheller des Münzschatzes aus dem Friedhof des Klosters Elisabethenzell, Schwäbisch Hall, um 1300

Auf dem Kloster Elisabethenzell spielte das Münzgeld durchaus eine große Rolle. Die zeitaufwändige Einzelbewertung der Regionalwährung umging man elegant, indem vor allem Münzen im Umlauf waren, die im gesamten Süd- und Südwestdeutschland bekannt und in Gebrauch waren. In erster Linie handelt es sich dabei um den in Schwäbisch Hall geprägten Händleinheller. Von den 137 im Kloster gefundenen  Münzen sind 99 diesem Münztyp zuzuweisen.

Der Gutteil der auf dem Kloster gefundenen Münzen fand sich auf dem Friedhof nördlich der Kirche. Ein dort um 1300 Bestatteter hatte zwei in Tuch eingeschlagene Münzrollen mit ins Grab genommen. Wahrscheinlich waren diese in den Saum seiner Kleidung eingenäht und blieben nach seinem Tod unentdeckt.

Münzschatz in Grab 18 auf dem Friedhof des Klosters Elisabethenzell bei seiner Aufdeckung 2013
Die Münzen waren in zwei mit Tüchern umwickelten Rollen enthalten. Diese dürften in den Saum der Gewandung des Toten eingenäht worden sein und blieben bei dessen Bestattung unendeckt.
Schon bei ihrer Bergung konnte festgestellt werden, dass es sich bei allen Silbermünzen um Händleinheller handelte.
Eine Nachgrabung förderte noch einige durch Tiere verschleppte Silbermünzen zu Tage.

Darüber hinaus wurden auf das ganze Areal verstreut weitere 60 Silbermünzen geborgen. Bei vielen des über die gesamte Grabugsfläche verteilten Silbermünzen handelt es sich um Händleinheller. Die Vielfalt der Prägungen entsprechen dem Charakter der Anlage als Durchgangsort. Über die Münzen lässt sch auch zeigen, dass die Ruine bis weit ins 18. Jahrhundert noch begangen wurde.

Händleinheller

 

andere Prägeorte