Wesentliches Element der didaktischen Arbeit auf einer Forschungsgrabung des Archäologischen Spessartprojekts ist die Heranführung von Kindergärten (Schulübergangsgruppen) und Schulen an das Thema. Eine Schulklasse hat dabei die Möglichkeit, im Rahmen einer Projektwoche sämtliche Facetten unserer Arbeit kennenzulernen.
In der 23. Kalenderwoche 2019 fand das Schulprojekt der Grabung auf der Burg Mömbris statt. Der Zeitpunkt war so gewählt, dass bis dahin erste Strukturen des Bodendenkmals erkennbar waren. Die Bodeneingriffe, die im Rahmen des Projektes stattfanden, dienten zur Klärung weiterführender Erkenntnisse wie Maueranschlüssen oder des Stratenverlaufs der Brandschicht von 1405.
Die Schülerinnen und Schüler waren von Montag bis Freitag von 9.00 bis 14.00 Uhr im Gelände der Grabung zugange. An allen fünf Arbeitstagen waren der praktischen Arbeit Aufbereitungen thematischer Schwerpunkte vorangestellt. Dabei wurden die Themen „Archäologie“; „Regionalgeschichte“, „Burg und Kulturlandschaft“ sowie „Leben im Mittelalter“ in Gesprächsrunden erörtert. Am letzten Grabungstag erfolgte ein kommentiertes Feedback, bei dem die Projektbeteiligten ihre Erfahrungen mit dem Thema ausführlich schilderten.
Die restliche Zeit war der praktischen Arbeit gewidmet. Dafür wurden die 17 Schülerinnen und Schüler der dritten Klasse der Grundschule Mömbris drei bis fünf Arbeitsgruppen zugewiesen. Neben dem Ergraben von Befunden, dem Feinputz und der Dokumentation und der Fundsäuberung wurden die Kinder auch mit weiteren, auf der Grabung zum Einsatz kommenden Techniken vertraut gemacht (Entnahme von Bohrkernen und deren Interpretation, Messnetz und Vermessung, Befliegung mit einem Quadrokopter).
Das Schulprojekt Grabung Burg Mömbris 2019 wurde von allen Beteiligten als voller Erfolg gewertet. Sowohl seitens der Lehrer, des Archäologischen Spessartprojekts und der Schüler selbst wurde ein altersgerechtes, tiefgehendes Verständnis für das Thema erzielt. Die personalintensive Betreuung ermöglichte es uns, auch auf die Vielzahl von Fragen genauer eingehen zu können, die sich aus der Arbeit vor Ort ergaben.