Zur Mitte der Kampagne 2015 hin richtete die ArGe „Kloster Einsiedel“ gemeinsam mit dem Archäologischen Spessartprojekt am 25. und 26. Juli 2015 das dritte Klosterfest aus. Aufgrund der zu erwartenden Besucherzahlen wurde es als zweitägige Veranstaltung ausgerichtet. Ein Höhepunkt war die Grundsteinlegung des archäologischen Parks, die von einem Gottesdienst und der Musikkapelle Ruppertshütten umrahmt wurde.

Neben Führungen über die Grabung, den ausgestellten Fundstücken und der Darstellung und Vorführung vieler mittelalterlicher Gegenstände durch die „Milites Teutonici“ konnten die Besucher das endlose Kuchenbuffet erforschen, frische Wildschweinbratwürste oder die Flammkuchen des Geschichts- und Burgvereins Partenstein probieren. Außerdem konnten Kinder Dachziegeln vom Kloster bemalen. Auch die Bayerischen Staatsforsten AöR waren mit einem Informationstand vertreten. Als weitere Akteure waren die Kartenforscher aus Lohrhaupten mit ihrer Spessartkarte, das P-Seminar „Archäologie“ des Franz-List-Gymnasiums Gemünden, die Geschichtsinteressierten aus Rieneck und das Burglandschaftsprojekt des Main4ecks mit Informationsständen vertreten.

Impressionen zum Klosterfest 2015

Für das Fest müssen mehrere hundert Meter Holzabsperrungen um die Grabung gebaut werden - Safety first.
In der Woche vor dem Fest haben wir alle Untersuchungsflächen, auch die aus den Vorjahren, nacheinander auf Vordermann gebracht.
Am Tag zuvor kam der Backwagen des Geschichts- und Burgvereins Partenstein, ...
... wurden die Zelte aufgestellt, ...
... ein kleiner Kühlwagen für die Getränke aufgestellt, ...
... noch mehr Holzgeländer gebaut, ...
... Tische und Bänke für Gottesdienst und Festplatz gestellt, ...
... und und und. Doch dank guter Planung wurde alles rechtzeitig fertig.
Letzte Feinarbeiten
Die Milites Theutonici, auch in diesem Jahr wieder dabei, mussten zunächst etwas Gebüsch roden, bevor sie ihr Lager aufschlagen konnten. Wie im Mittelalter eben.
Letzte Vorbereitungen am ersten Festtag: Die ausgestellten Fundstücke erhalten Beschriftungen.
Und dann rollte auch schon die erste Kutsche mit Gästen ein.
Wie allen standen auch den Pferden zwei lange Arbeitstage bevor.
Hundeshow einmal umgekehrt - Die Blicke richten sich übrigens auf...
... den Bratwurststand. Hier lief heute alles noch ganz gemächlich. Morgen wird Klaus mit den Wildschweinbratwürsten, übrigens eine Spende der Bayerischen Staatsforsten, jonglieren müssen.
Die ersten Führungen über die Grabung beginnen noch mit überschaubarer Zahl an Zuhörern.
Doch nach und nach gesellen sich immer mehr Interessierte dazu und folgen den Ausführungen des Grabungsleiters.
Im Wechsel mit seinem Kollegen wurde jede halbe Stunde eine Führung angeboten.
Dabei wurden alle Grabungsstellen von der Kirche bis zum Teich "abgeklappert".
Start der nächsten Runde - es sollten noch einige mehr folgen.
Horst sieht aber grimmig aus. Vielleicht weil noch niemand zu ihm kommt um die Funde zu betrachten?
Aber das ändert sich ziemlich schnell.
Mit Sophie führt er vor, wie eine Handwaschung mit einem Aquamanile abläuft.
Auch die kleinen "Milites" interessiert's.
Morgen sollen Bauhölzer gesägt werden. Dafür muss die Gattersäge zunächst geschärft werden.
Guten Morgen! Er hat heute Nacht schon gesägt.
Der zweite Festtag beginnt. Die ersten Besucher sind schon da.
Udo hängt schnell noch die große Spessartkarte von 1584 auf - natürlich nicht das Original.
"Auff'm Einsidell" steht da, wo wir uns befinden.
Warten auf den Ansturm: Hedwig gönnt sich noch ein Tässchen Kaffee.
Der Backwagen des Geschichts- und Burgvereins Partenstein ist auch schon angefeuert ...
... und bald verlassen die ersten Flammkuchen sein Inneres.
Aus allen Richtungen strömten jetzt die Besucher herbei.
Da es über Nacht geregnet hatte, waren wir auch heute wieder mit dem Ausschöpfen und Säubern der Schnitte beschäftigt. Das macht Freude wie man sieht.
Vor dem Gottesdienst informierte sich auch Pater Paul über die "armen Teufel", die in Elisabethenzell ihre letzte Ruhe fanden.
Die aufgestellten Bänke waren bis über den letzten Platz hinaus besetzt.
Schnell noch einmal die Stichpunkte der Predigt durchlesen...
... und die Noten zurechtlegen, ...
... dann kann der Gottesdienst beginnen.
Ab 2017 sollen Gottesdienste nicht mehr neben sondern im historischen Gemäuer stattfinden.
Der Festbetrieb hält für eine halbe Stunde inne.
Zentrales Ereignis: Zuerst deponiert Revierförster Thorsten Niebler eine Zeitkapsel in der Kirchenmauer, ...
... dann setzt Franz den Grundstein davor. Passt.
Das Ganze findet in einem Blitzlichtgewitter à la Hollywood statt.
Anschließend geht der Sturm auf die Essensstände los...
... und auf die kühlen Getränke.
Bürgermeister Soer aus Flörsbachtal zog's zum Flammkuchen.
Die Bratwürste brutzelten am laufenden Band...
... und Klaus jonglierte. - Jürgen trat da einen Schritt zurück.
Als die Wurstbrutzler und Flammkuchenbäcker das meiste geschafft hatten ging es am Kuchenbuffett erst richtig los.
Mehrere hundert Gäste nutzen das wohlwollende Wetter für ihren Besuch.
Das Ganze wurde von Reinhold aus Partenstein auch filmisch dokumentiert.
Die Ruppertshüttener Musikkapelle hatte Mühe, einen geeigneten Platz zu finden.
Die Ansprache des "Ur-Einsiedlers", Ingbert
Bei Nicole konnten originale Dachziegel vom Kloster erstanden werden, dekorativ bepflanzt für den eigenen Vorgarten, ...
... und die Kinder konnten sie - ohne Pflanzen - bemalen. Mit den Nasen der Ziegel ließen sich lustige Motive gestalten.
Die Geschichtsfreunde Rieneck stellten Informationen zur wenige Kilometer entfernten Burg Rieneck, dem Stammsitz des gleichnamigen Grafengeschlechts, zusammen.
Nebenan konnte man sich über die Grabungswoche des P-Seminars "Archäologie" des Friedrich-List-Gymnasiums Gemünden informieren.
Eins weiter: die große Spessartkarte von 1584 im Nachdruck
Paul und Udo aus Lohrhaupten standen hier für fachkundige Erklärungen und Diskussionen bereit.
Derweil fand natürlich eine Führung nach der anderen statt...
... und fand bei Alt und Jung großes Interesse.
Zur Hauptstoßzeit mussten sogar Schleichwege genommen werden, ...
... denn drei Gruppen waren parallel unterwegs.
Im Zelt mit den ausgelegten Fundstücken kam es dann natürlich zur Klümpchenbildung.
Sogar noch mehr Betrieb als am Bratwurststand
Horst und Saskia erhellten die fragenden Blicke mit ihren Erläuterungen.
Bei so manchem Objekt musste der ein oder andere ganz schön über seine Funktion rätseln - oder raten. Des öfteren war zu hören: "Mein (Groß)Vater hatte sowas auch noch".
Neben dem Grabungsareal konnte man sich eine Vorstellung vom alltäglichen Leben im Mittelalter machen.
Wer es etwas spektakulärer wollte, ließ sich von Christian die Waffen eines Adligen vorführen.
Mhh, Linseneintopf
Der einzig wahre Einsiedler an diesem Tag - frei nach dem Motto "Ora et labora - bete und arbeite".
Privatsphäre? Heute wie im Mittelalter relativ
Am Infostand der Burglandschaft Main4eck
Hier konnten die Kids - und auch ein paar Väter - ins Kettenhemd schlüpfen und erfahren, welche Last ein Ritter auf seinen Schultern trug.
Minnesänger Jürgen - gefühlvolle leichte Töne
Minneazubi Robert - Heavy Metal
The Day after: Abbauen. Allen steckt das Wochenende ziemlich in den Knochen, aber der Stolz auf das gelungene Fest lässt die Müdigkeit verfliegen und spornt zu neuen Zielen an.