Didaktisches Begleitprogramm für Kindergärten und Schulen
Vom 2. Mai bis zum 30. Juni sowie vom 1. August bis zum 29. September finden auf der Wüstung Seehausen beim Markt Zellingen archäologische Ausgrabungen statt. Die Grabung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Marktes Zellingen und des Historischen Vereins Karlstadt. Mit der fachlichen Leitung der Untersuchungen wurde das Archäologische Spessartprojekt – Unterfränkisches Institut für Kulturlandschaftsforschung an der Universität Würzburg (ASP) beauftragt.
Die Besonderheit der Forschungsgrabung ist die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Im Sinne der Citizen Science soll Nicht-Fachleuten die Möglichkeit gegeben werden, an einem für sie fachfremden Projekt mitzuarbeiten und dort ihre anderweitig erworbenen Kenntnisse einzubringen. Die zweite Säule der Umsetzung des Open Dig, also der Grabung mit Bürgerbeteiligung, ist die intensive und direkte Kommunikation der laufenden Arbeiten. Dies lässt sich in Form von Führungen, Projekten oder im Rahmen eines Grabungsfestes umsetzen.
Eine wesentliche Rolle kommt dabei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu. Als künftige Entscheider über das Schicksal des in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld gelegenen Denkmals sollen sie spielerisch an das Thema herangeführt werden, um so Stück für Stück die Bedeutung dieses zu Stein gewordenen Geschichtszeugnisses in ihrem vollen Umfang und seiner Bedeutung zu begreifen.
Der Besuch von Kindergärten (Schulübergangsgruppen/Vorschulalter) und Schulen (Alters- und Schulform unabhängig) erfolgt in Form einer halb- bis einstündigen Führung über das Grabungsgelände. Diese werden während der Arbeitszeiten, werktags (Mo. bis Fr.) zwischen 9 und 17 Uhr angeboten und ab der dritten Grabungswoche (ab dem 15. Mai 2023) möglich sein. Zur Planung der Termine wenden Sie sich bitte frühzeitig an die dafür zuständigen Koordinatorin Beatrix van Venrooy (info@historischer-verein-karldstadt.de).
In Gesprächen vor und nach der Führung werden für das Projekt relevante Themen (Archäologie, Mittelalter, Rolle eines Dorfes, Einbindung in die karolingerzeitliche Besiedelung zwischen Karlburg und Würzburg et. al.) in der Diskussion erörtert. Ein „Ausgraben“ im Rahmen dieses Angebots oder das spielerische „Graben“ in den Abraumhaufen ist nicht möglich.
Wir bieten zwei Schulklassen die Möglichkeit, aktiv mitzugraben. Diese können an einem vier- bis fünftägigen Projekt teilnehmen (ganztägig, Kernzeit 9-14/15 Uhr). Der praktischen Arbeit ist eine etwa einstündige Diskussion vorgeschaltet, in der neben der Erörterung von Sachverhalten auch über den persönlichen Zugang zum Thema und den Informationsgewinn im Nachgang des Projektes gesprochen wird. Zudem bieten wir die Möglichkeit, das Projekt im Rahmen des Grabungsfestes am 17. September 2023 vorzustellen. Für den reibungslosen Ablauf des Schulprojektes muss dieses bereits in der Planungsphase gemeinsam mit der Lehrerin oder dem Lehrer vorbereitet werden. Eine Präsenz der betreuenden Lehrkraft beim Projekt wird ebenso vorausgesetzt wie die aktive Mitarbeit an der Grabung.
Sämtliche genannten Angebote sind kostenfrei. Für unsere Arbeitsabläufe ist es unbedingt erforderlich, die Termine eines Besuches mit der dafür zuständigen Koordinatorin vorab abzustimmen. Ein Betreten der Grabungsstelle im Rahmen der Führungen kann nur dann gewährt werden, wenn den Belangen der Arbeitssicherheit Rechnung getragen wird. Da es sich bei den Ausgrabungen um eine in Teilen nicht gesicherte Baustelle handelt, ist daher festes Schuhwerk verbindlich. Auch bei Führungen wird die Präsenz der betreuenden Lehrkraft vorausgesetzt (Versicherungsschutz).
Für die Außendarstellung der Grabung behält sich das ASP vor, Führungen etc. fotografisch zu dokumentieren und in Ausschnitten in seiner Website www.spessartprojekt.de zu veröffentlichen. Wir würden es begrüßen, wenn die entsprechenden Einverständniserklärungen bereits im Vorfeld des Grabungsbesuchs von dem Kindergarten/der Schule eingeholt werden.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Kontakt:
- Für Termine: Beatrix van Venrooy info@historischer-verein-karlstadt.de
- Für Fachfragen: Harald Rosmanitz rosmanitz@spessartprojekt.de