Hufeisen unterschiedlicher Größen und Formen sind auf Burgengrabungen ständige Wegbegleiter des Archäologen. Eine genauere Ansprache und eine zeitliche Zuordnung der rein auf Funktion ausgerichteten Werkstücke erweist sich als problematisch. Gerade für die Altwegeforschung ist dies eine kaum zu überwindende Bürde. Für eine Typologie ist es empfehlenswert, auf diejenige der Hufnägel zurückzugreifen.

Der Bestand an beschlagenden Huftieren hielt sich auf einer Burg in Grenzen. In erster Linie ist an Esel, Maultiere und Pferde zu denken. Sie dienten Primär als Last-, weniger als Reittiere. Die meisten Hufeisen von der Burg Mole stammen aus dem gepflasterten Stall südöstlich des Wohnturms.

Während der Grabungen des Archäologischen Spessartprojekts konnten weitere Hufeisen im „Alten Schloss“ (Kleinwallstadt MSP), auf der Burg Bartenstein (Partenstein MSP), der Burg Hauenstein (Krombach AB), der Kugelburg (Goldbach AB), der Burg Wahlmich (Waldaschaff AB), sowie auf dem Kloster Elisabethenzell (Rieneck MSP) geborgen werden.


Weiterführende Literatur:

Georg Brunner, Eine Typologie von Hufnägeln als Mittel für Datierungen, in: Mittelalter- Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins 12 (2017), S. 1–10.

Germain Carnat, Das Hufeisen in seiner Bedeutung für Kultur und Zivilisation, Zürich 1953.

Tomasz Cymbalak, Wybrane znaleziska podkówek do butów z terenu Czech na tle analogii środkowoeuropejskich. [Selected finds of shoe fittings from Czech Republic in th central european context], in: Archaeologica Pragensia : archeologický sborník Muzea hlavního města Prahy 18 (2006), S. 263–282.

Pavel Drnovský, Jana Mazáčková, Josef Šrámek, Hrad u Božanova na Broumovsku a jeho možná úloha při stabilizaci broumovského klášterního dominia. [Die Burg bei Božanov im Braunauer Ländchen und ihre mögliche Aufgabe bei der Stabilisierung des Klosterdominiums Braunau (Broumov)], in: Archaeologia historica 44 (2019), S. 559–606.

Lucie Hylmarová, Klír, Tomáš, Černá, Eva, Železné předměty ze zaniklého Spindelbachu v Krušných horách. K výpovědi detektorového průzkumu. [Eisengegenstände aus der Wüstung Spindelbach im Erzgebirge. Zur Aussagekraft einer Detektorsuche], in: Archaeologia historica 38 (2013), S. 569–609.

Urs Imhof, Die Geschichte des Hufbeschlags, in: Schweizer Archiv für Tierheilkunde 152 (2010), S. 21–29.

David Vích, Hrad Zítkov u Chocně ve světle archeologických nálezů. [Die Burg Zítkov bei Choceň im Lichte der archäologischen Funde], in: Archaeologia historica 44 (2019), S. 29–63.

Burkhard Weishäupl, Steinstrukturen, Hufeisen und Freischurftafeln. Bilanz der Ausgrabungen im Kühtaier Wörgetal 2010 und 2011, in: Leo Andergassen, Michaela Frick (Hg.), Conservatum est. Festschrift für Franz Cararmelle zum 70. Geburtstag (Schlern-Schriften Bd. 363), Innsbruck 2014, S. 457–474.


© Harald Rosmanitz, Partenstein, 2020