Von den zahlreichen Holzartefakten der Burg Mole konnten viele in ihrer Funktion noch nicht abschließend bestimmt werden. Dazu zählt auch dieses zylindrische, nach unten spitz zulaufende Objekt. Außerordentlich sorgfältig auf der Drechselbank gefertigt wurde es nachträglich etwa auf halber Höhe mit einem horizontalen Strich versehen.

Für einen Nagel zur Verzapfung hölzerner Bauteile ist das Stück viel zu sorgfältig ausgeführt. Dass seine Spitze bei der Nutzung auf Wiederstand traf, ist an der starken Abarbeitung dort festzumachen. Für einen Hüpfkreisel ist es aufgrund seines schlanken Körpers ungeeignet. Am ehesten könnte mit dem mechanisch stark beanspruchbaren Holzstück im Sinne eines Spunds, ursprünglich ein mit einer Flüssigkeit gefülltes Fass verschlossen worden sein.

Spund (?), Fd.-Nr. 252, um 1400, H. 10,27 cm, Br. 3,6 cm


© Harald Rosmanitz, Partenstein, 2020