Am 14. Juni 2016 und 24. Juni 2018 fanden auf der Burg Wahlmich bei Waldaschaff anlässlich der archäologischen Ausgrabungen Grabungsfeste statt.
Diese Veranstaltung haben wir vom Archäologischen Spessartprojekt gemeinsam mit den Verein für Heimatpflege Waldaschaff ausgerichtet. Weiter Unterstützung erhielten wir von der Gemeinde Waldaschaff.
Die Grabungsfeste ermöglichten es Interessierten aus Waldaschaff und aus dem gesamten Rhein-Main-Raum, die Ergebnisse der Freilegungsarbeiten auf der Burg Wahlmich persönlich in Augenschein zu nehmen. Der Aktionstag stellte für die Besucher insofern ein einmaliges Erlebnis dar, da nach Abschluss der Grabungen Ende 2018 ein Großteil der aufgedeckten Befunde wieder mit Erde bedeckt werden wird.
Verschiedene Aktionen bereicherten den Besuch der Grabungsstelle:
So haben drei Archäologen permanent über die Grabungen geführt und eine kleine Ausstellung zeigte jeweils einen Teil der geborgenen Funde. Außerdem wurde das Leben im Hochmittelalter – also jener Zeit, in der die Burg als Wehranlage benutzt wurde – von den Milites Teutonici bzw. der Burglandschaft dargestellt.
Der große Andrang bestärkt uns darin, auch bei unseren nächsten Grabungen solche „Ortstermine“ für die Spessarterinnen und Spessarter durchzuführen.
Impressionen vom Grabungsfest 2018
Alle helfen zusammen beim Aufbau am Sonntag Morgen.
Wolfgang und Harald besprechen noch die Logistik der Fundausstellung.
Kurz nach 10 Uhr besteigen die ersten Gäste den Hügel ...
... um an einer der vielen Führungen über das Grabungsareal teilzunehmen.
Die Zuhörer bei Haralds erste Führung: die "Hauensteiner" Grabungsmannschaft ...
... inklusive zukünftiger Ausgräber.
Über abgesicherte Wege wurden bis zu drei Gruppen gleichzeitig über das Areal geführt.
Dabei wurde auch der schon fast wiederverfüllte Keller aus der Grabungskampagne 2016 begutachtet.
Während Sabrina mit einer Gruppe an der südlichen Ringmauer verweilt, zeigt Wolfgang einer anderen den Burggraben.
Michaels Gruppe ist derweil auf der Nordseite des Hügels angelangt, wo die Schnitte der diesjährigen Kampagne liegen.
Am Südhang, geschützt vor der Geräuschkulisse der A3 ...
... kann Sabrina mit Hilfe von Bildern und Karten die historischen Hintergründe beleuchten ...
... und die Konflikte zwischen Mainz und Rieneck im 13. Jahrhundert erläutern.
Die Führungen enden jeweils am nördlichsten Teil der Ringmauer, im aktuellen Schnitt 7.
Danach folgt der Bergabstieg ...
... zum Ausstellungspavillon mit Funden und Infotafeln zur Burg Wahlmich.
Dort trafen Grabungshelfer Sigi aus Eschau und Brian aus England ...
... auf alte "Kollegen".
Michael wirft auch einen Blick auf die neuesten Funde.
Schon bald ist die kleine Ausstellung prall gefüllt.
Auch zukünftige Mitgräber können sich hier informieren ...
... und Szenen des Grabungsalltags betrachten.
Hier versteckt sich ein Ritter.
Mit gewohnt üppiger Ausrüstung ...
... stellt Jürgen von der Burglandschaft einen Teil des mittelalterlichen Lebens dar.
Dies erfreut alt und jung.
Besonders die Miniatur-Blide ist den ganzen Tag über gefragt.
Bürgermeister Grimm bei einem kleinen Plausch ...
... während der Nachwuchs lieber zum Schwert greift.
Am Kuchenbuffet warten Kerstin und Angelika auf die ersten Gäste ...
... die bald in Scharen ...
... über die Leckereien herfallen.
Am Nachmittag sind alle Bänke gefüllt.
Bei einem Kaffee werden besonders gut zukünftige Projekte ersonnen.
Kurz vor Ende des Festes zeigt sich Wolfgang äußerst zufrieden ...
... und auch Volontär Michael hat sein erstes Grabungsfest gut gelaunt zu Ende gebracht.
Impressionen vom Grabungsfest 2016
Alles aufgebaut - jetzt können die Besucher kommen.
Christine und Sabrina sind führungsfit.
Pünklich um 11 Uhr treffen die ersten Neugierigen ein.
Auf eine kurze Einführung ...
... folgte das Erklimmen des Burgbergs ....
.... ständig unterbrochen von Ausführungen des Archäologen.
Das gleiche Prozedere konnte man bei Sabrina erleben
Endpunkt der Führung bildete die Fundschau.
Darauf deuten, aber nicht berühren!
Christine schilderte die Burggeschichte mit ausholender Gestik.
Immer wieder gerne gezeigt: Das digitale Geländemodell.
Wolfgang betreute die Fundpräsentation.
Auch Michael, ein fleißiger Grabungshelfer, stand bei den Fundstücken Rede und Antwort.
Nördlich der Grabungsflächen hatten die Milites Teutonici ihr Lager aufgebaut.
Christian bot Informationen über die Bewaffnung eines Ritters an.
Im Mittelpunkt seiner Ausführungen: Das Schwert - Dreh und Angelpunkt des Ritterseins
Die Besucher lauschten interessiert seinen Ausführungen.
Weiterer Schwerpunkte des mittelalterlichen Lebens bildeten die Textilarbeit ...
... und natürlich auch das Essen und Trinken.
In der Feuerstelle köchelte die Mahlzeit vor sich hin ...
... wurde gelegentlich umgerührt, ...
... um dann mit großem Genuss verspeist zu werden.
Zwischen Autobahn und Grabungsstelle waren die Verpflegungsstände aufgebaut.
Die Besucher konnten bei Speis und Trank ihre Eindrücke von dem Grabungsbesuch miteinander austauschen.
Wie bei Grabungsfesten des Archäologischen Spessartprojekts üblich überboten sich auch die Waldaschaffer Kuchenbäcker/innen in ihrem Können.
Ihre Produkte fanden dann auch reißenden Absatz.
Ein Informationsstand der Burglandschaft bot Gelegenheit, sich über ähnliche Anlagen im gesamten Spessart zu informieren.