Das Geheimnis vom Gräfenberg – Profit contra Geschichte
Der Steinbruch vor Begin der Untersuchungen im Winter 2006/2007

Der Steinbruch vor Beginn der Untersuchungen im Winter 2006/2007.

Steinbrucharbeiten auf dem Gräfenberg bei Hösbach-Rottenberg sind bereits für das 18. Jahrhundert belegt. In einer Gemeinderechnung aus dem Jahre 1768 heißt es: „Aus dem sogenannten Grefenberg von wegen dem Steinbruch zum Kirchmachen Johannesberg erlöst 15 fl.“1 Die Steinbrucharbeiten erfolgten damals sowohl östlich als auch westlich der Burganlage. Der von der Burg östlich gelegene Steinbruch konnte bei den Ausgrabungen im Jahre 2007 in Schnitt 6 nachgewiesen werden. Der Steinbruch an dieser Stelle des Gräfenbergs wurde bis etwa 1900 noch betrieben. Allerdings erfolgte hier die Steinentnahme bei Weitem nicht so tiefgründig wie in dem Steinbruch westlich der Burg. Dennoch fiel ihm der gesamte Bereich zwischen östlich vorgelagertem Wall und dem eigentlichen Burghügel mit umschließender Ringmauer zum Opfer. Der hinter dem vorgelagerten Wall liegende Graben im Norden des Gräfenbergs beispielsweise wurde, wie wir in Schnitt 5 nachweisen konnten, als Weg für den Abtransport der gebrochenen Steine ausgebaut und befestigt. Solche Maßnahmen führten zusammen mit der Veränderung des Geländes und des Entstehens großer Abraumhalden zu einer massiven nachträglichen Veränderung des Areals östlich der Ringmauer. Da diese Maßnahmen bis auf den gewachsenen Felsen gehen, ist es unmöglich, hier noch Rückschlüsse auf die ursprüngliche Gestalt des Geländes zur Burgzeit zu ziehen.

Das Schema zeigt die Zerstörung der Burg durch den Steinbruchbetrieb. Nur noch etwa ein Fünftel (rot) der ehemaligen Anlage (blau) hat sich erhalten. Kartengrundlage aus: Ortsakten des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege

Das Schema zeigt die Zerstörung der Burg durch den Steinbruchbetrieb. Nur noch etwa ein Fünftel (rot) der ehemaligen Anlage (blau) hat sich erhalten.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist ein Konflikt belegt, welcher die Gemeinde Rottenberg noch über 120 Jahre hinweg beschäftigen sollte. Im Dezember 1808 gab der Bürgermeister der Gemeinde dem Amtsvogt zu Protokoll, dass „zum Kirchenbau zu Johannesberg, zu der Kapell zu Rothenberg und anderen Gebäulichkeiten die Steine auf dem Gräfenberg zum Theil gebrochen, und zum Theil von dem alda ersichtlichen Steinschutt ausgegraben worden“ seien.2 Weiterhin „habe sich die Gemeinde entschlossen, den Gipfel des Gräfenberges aufzuräumen, und von denen vorhandenen Steinen die Ortsstraßen auszufüllen und zu Chaussieren.“3 Das Protokoll wurde an das Aschaffenburger Vizedomamt weitergeleitet, das zunächst Untersuchungen auf dem Gräfenberg anordnete, da „auf dem Gräfenberg […] nach der alten Sage ein Schloß [war], und es kommt darauf an, ob nicht auf Antiquitäten hiesiger Gegend nachgesucht werden wolle“, denn „nach der Verordnung ist bei Entdeckung von Antiquitäten die vorherige Anzeige befohlen und darf ohne vorherige Weisung nicht gegraben werden.“4 Ob diese Untersuchung je stattfand oder zu welchem sie Ergebnis führte, ist nicht überliefert.5

Westlich der heute noch vorhandenen Mauerresten in Schnitt 3 liegt der zweite Steinbruch. Eine ca. 15m hohe Abbruchkante markiert die Stelle, an der die Arbeiten hier kurz nach dem Zweiten Weltkrieg aus Gründen der Rentabilität eingestellt wurden. Dieser Abbruchkante, die trotz der Proteste seitens der Denkmalpflege immer weiter vorangetrieben wurde, fielen etwa 80% der Burganlage zum Opfer.

Durchforstet man die Ausgaben der lokalen Zeitungen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, findet man einige Hinweise auf die Steinbrucharbeiten auf dem Gräfenberg und auch darauf, was mit den zahlreichen behauenen Steinen geschehen ist, welche einst die Mauern der Burg bildeten. Auf die Auffindung der Inschriftentafel am Ende des 19. Jahrhunderts wurde bereits im vorigen Abschnitt hingewiesen. Der Artikel „Das Geheimnis vom Gräfenberg“ in der Aschaffenburger Zeitung vom 18./19. Juli 1936 erwähnt einen „mit schöner Steinmetzarbeit versehenen Stein, der von der Burg stammt.“6 Dieser sei um die Jahrhundertwende ausgegraben worden und sei zur Entstehungszeit des Artikels in einem Rottenberger Haus verbaut gewesen.7 Der Artikel fährt fort: „Auch der Grundstein, der 1904 erbauten Rottenburger Kirche stammt von der Gräfenburg. Er trägt sichtbar ein mittelalterliches Steinmetzzeichen.“8

Die bei den Steinbrucharbeiten zu Tage tretenden Werksteine der Burg wurden als kostbares Baumaterial wiederverwendet. So findet man Ecksteine der Burg an der 1904 errichteten Rottenberger Kirche.

Die bei den Steinbrucharbeiten zu Tage tretenden Werksteine der Burg wurden als kostbares Baumaterial wiederverwendet. So findet man Ecksteine der Burg an der 1904 errichteten Rottenberger Kirche.

Auch auf das Ausmaß der Zerstörungen durch den Steinabbau weist der Artikel hin, denn um die Mitte des 19. Jahrhunderts sei noch „der Rest eines runden Turmes zu sehen“ gewesen, dessen Steine jedoch mittlerweile komplett entfernt worden seien.9 Diesen Turm erwähnt auch Adalbert von Herrlein 1857: „Die Ruinen sind vor nicht langer Zeit erst gänzlich beseitigt worden; es leben noch Leute zu Rottenberg, welche die Steine von den Resten eines runden Thurmes wegbrechen halfen“.10

Mauerwerk sei nach diesen Maßnahmen nicht mehr sichtbar gewesen.11 1908 beklagte der damalige Würzburger Hauptkonservator Hock, dass den Steinbrucharbeiten „bereits der westliche Teil der Burgruine zum Opfer gefallen“ sei.12 Da die Ruine von „baugeschichtlichem und allgemein historischem Interesse“ sei, schlug er „eine Einstellung des ganzen Betriebes“ oder zumindest eine Verlegung der Abbrucharbeiten in den westlichen bzw. südwestlichen Teil des Gräfenbergs vor.13 Der Steinbruch gehörte zwar der Gemeinde Rottenberg, war jedoch an den Betreiber Amrhein verpachtet. 1909 forderte Hock erneut die Schließung des Betriebes und die Auflösung des Pachtvertrages.14 Sowohl gegen die Forderung Hocks, den Betrieb ganz einzustellen als auch gegen eine Verlegung des Steinbruchs gab es Widerstand seitens der Gemeinde und des Pächters. Begründet wurde dies damit, dass die zur Burg gelegene „Seite des Steinbruches das bessere Material liefert.“15 Zudem würde „ein absolutes Verbot […] den Steinbruch fast lahm legen und nicht bloß den Pächter, sondern auch die Gemeinde und die Bautätigkeit der umliegenden Dörfer schädigen.“16 Dennoch wurde der Steinbruchbetrieb in dem betreffenden Abschnitt zunächst stillgelegt.17

Dieser Vermessungspunkt dürfte die letzten Reste der Burg auf dem Gräfenberg gerettet haben.

Dieser Vermessungspunkt dürfte die letzten Reste der Burg auf dem Gräfenberg gerettet haben.

1928 war der Steinbruch an Josef Bergmann, den zweiten Bürgermeister der Gemeinde Rottenberg, verpachtet. Dieser versuchte die Stilllegung des Betriebes auf der Seite zur Burg hin zu lockern mit der Begründung, dass von der Burg sowieso kaum noch etwas übrig sei. Zudem sei „die Wiederaufnahme des Betriebes nach der Bergseite hin aus finanziellen, wirtschaftlichen und sozialen Gründen für Gemeinde, Bevölkerung und Pächter […] eine unbedingte Notwendigkeit.“18 Am 26. Juni 1929 wurde eine Begehung des Geländes vom Landbauamt Aschaffenburg durchgeführt und eine Bestandsaufnahme sowie eine Skizze des Steinbruchs und der Überreste der Burg erstellt. Das Landesamt für Denkmalpflege stellte daraufhin fest, dass ein Steinbruchbetrieb nur unter strengen Auflagen weitergeführt werden dürfe, es jedoch besser sei, an einer anderen Stelle einen Steinbruch zu eröffnen.19 Der Streit begann von Neuem, denn das Bezirksamt Alzenau beklagte nun, dass „durch die Einstellung des Betriebes am Gräfenberg […] der Gemeinde wie auch dem Steinbruchpächter sehr erheblicher Schaden erwachsen“ würde, da es nicht möglich sei „an anderer Stelle in Rottenburger Gemarkung oder der näheren Umgebung einen einigermassen gleichwertigen Bruch zu finden“.20 Schließlich einigte man sich darauf, den Steinbruchbetrieb bis zum Ablauf der Pachtzeit zu gestatten sofern für die Arbeiten kein Sprengstoff verwendet würde. Zudem wird in diesem Zusammenhang ein trigonometrischer Vermessungsstein21 erwähnt, der durch die Arbeiten ebenfalls bedroht wurde. Das Bezirksamt Alzenau wies die Gemeinde Rottenberg darauf hin, dass es „unter allen Umständen dafür zu sorgen [ist], dass der Stein, über den das Landesvermessungsamt zu verfügen hat, unberührt bleibt.“22 Anschließend forderte das Landesvermessungsamt in München das Messungsamt in Aschaffenburg auf, „den Dreieckspunkt an eine andere Stelle zu versetzen.“23

In dieser Skizze ist die Lage des angeblich verschütteten Wappensteins eingezeichnet (aus: Ortsakten des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege).

In dieser Skizze ist die Lage des angeblich verschütteten Wappensteins eingezeichnet.

Trotz des Kompromisses ging der Streit um den Steinbruch weiter, denn die Gemeinde Rottenberg war nicht bereit auf die Einnahmen zu verzichten. „Der Weiterbetrieb des Steinbruchs ist zweifellos eine Lebensfrage der Gemeinde Rottenberg“, schreibt das Bezirksamt Alzenau an das Landesamt für Denkmalpflege in München und verweist auf die hohe Arbeitslosigkeit in dem Bezirk sowie die „trostlose Finanzlage der Gemeinden.“24 Die Ansichten des Bezirksamtes Alzenau demonstriert auf eindrucksvolle Weise eine Stellungnahme aus dem Jahre 1933: „In einer Zeit, in der die Hauptsorge der Regierung darum geht, Arbeitsgelegenheit zu beschaffen, kann es m.E. nicht verantwortet werden, den Steinbruchbetrieb deshalb zu schließen, damit die geringfügigen […] Überreste einer alten Burgumwallung erhalten bleiben! Das konnte man sich in früheren Zeiten nicht leisten (die Überreste der Burg selbst sind der Steingewinnung schon längst zum Opfer gefallen); in der gegenwärtigen Notzeit könnte es erst recht nicht verantwortet werden.“25

In den folgenden Jahren zeigt der Schriftverkehr zwischen der Gemeinde Rottenberg und dem Bezirksamt Alzenau, dass keine weitere Zerstörung der Burgüberreste durch den Steinbruchbetrieb erfolgt ist. Der Pächter Bergmann schreibt 1935, dass „in der Richtung gegen die Mauerreste […] ca. 15m³ Schutt und Unbrauchbares Gestein wegzuschaffen“ wären. „Diese Mauerreste noch weiter abzubrechen“ sei deswegen „aus Gründen der Rentabilität nicht möglich.“26 Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Steinbruch endgültig geschlossen, da der Sandsteinabbau sich als zunehmend unrentabel erwies.27

Die Hoffnung stirbt ... erst, wenn der gesamte Abraum umgelagert ist.

Die Hoffnung stirbt … erst, wenn der gesamte Abraum umgelagert ist.

 Vorrangiges Ziel der Untersuchungen des Steinbruchabraums anlässlich der archäologischen Untersuchungen im Herbst 2007 war die Bergung einer Inschriftentafel, die um 1900 an dieser Stelle bei Steinbrucharbeiten entdeckt worden sein soll.28 Nach Angaben der Arbeiter wurde die Tafel, auf der eine Inschrift und ein Wappen zu sehen waren, nach wenigen Tagen von einem Steinrutsch verschüttet. Vom Auffinden der Tafel erhofften sich die Ausgräber wichtige Erkenntnisse zur Geschichte der Burg, insbesondere zum Erbauer beziehungsweise Nutzer der Anlage.

Steinbrucharbeiter berichteten im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts von einer Steintafel, die mit einer Inschrift und einem Wappen versehen worden sei. Wenige Tage nach dem Auffinden der Steinplatte sei sie nach Angaben der Arbeiter jedoch durch einen Erdrutsch verschüttet worden. Einer der Arbeiter habe das Wappen auf der Steinplatte als das der Grafen von Rieneck identifiziert.29 Die Datierung dieses Ereignisses ist schwierig. Die Aschaffenburger Zeitung vom 18./.19. Juli 1936 verweist auf die Aufzeichnungen der Pfarrei Sailauf. Demnach sei die Tafel 1906 gefunden worden.30 Allerdings ist diese Datierung wohl nicht korrekt. Ein Artikel aus der Zeitschrift Beobachter am Main aus dem Jahre 1905 berichtet, von einer „große[n] steinerne[n] Tafel“, die „mit frühgotischer Schrift (Minuskeln)“31 bedeckt gewesen sei. Bevor sie entziffert werden konnte, sei sie verschüttet worden. Zur Bergung des Steines habe man Geldmittel beim Kreis beantragt, dies sei jedoch abgelehnt worden. Daher haben der historische Verein in Würzburg und der Aschaffenburger Geschichtsverein finanzielle Mittel bereitgestellt. Wie hoch dieser Betrag war und ob es dann letztendlich zu einem Versuch zur Bergung des Steines kam, wird in dem Artikel nicht erwähnt.32 Da dieser Artikel auf den 4. Dezember 1905 datiert ist, kann die Tafel nicht 1906 aufgefunden worden sein. Ein Funddatum wird im Artikel jedoch nicht genannt. Diesbezüglich genauer ist das Heimatbuch des Kahlgrundes aus dem Jahre 1928. Hier ist von einem fünf Zentner schweren Stein die Rede, der „mit einer mehrzeiligen lateinischen Inschrift“33 versehen gewesen sei. Er sei jedoch bei einem Erdrutsch verschüttet worden, bevor die Inschrift entziffert werden konnte. Diese Ereignisse werden auf die Mitte der 90er Jahre des 19. Jahrhunderts datiert. Diese widersprüchlichen Angaben erschweren eine Einordnung der Auffindung der Inschriftentafel. Wie bereits erwähnt, scheidet das Jahr 1906 aus. Der Würzburger Hauptkonservator Georg Hock schreibt im Jahre 1929: „Die Legende von der unter dem Schutt liegenden grossen Monumentalinschrift mit Angaben über die Baugeschichte und die Erbauer der Burg ist mir bekannt. Ich halte sie jedoch […] für wenig glaubwürdig.“34 Nach dem vollständigen Umschichten und Einplanieren des Abraums anlässlich der Ausgrabungen 2007 kann das Vorhandensein der Inschriftentafel in den Bereich der „Urban Legends“ gestellt werden.

Das weitgehende Fehlen von Funden, vor allem aber das vollständige Fehlen von Hau- und Mauersteinen zeigt vielmehr, dass alles von den Steinbrechern als verkaufbar angesehene Material geborgen und abtransportiert wurde. Nach dem derzeitigen Sachstand ist anzunehmen, dass eine entsprechende Platte tatsächlich gefunden, die vermutlich qualitativ hochwertige Steintafel von ihnen fachmännisch zerlegt und anschließend weiterverkauft wurde. Inzwischen hatte sich jedoch – möglicherweise aus Indiskretion – der Fund der Steinplate im Dorf herumgesprochen. Es war abzusehen, dass die Kunde vom – inzwischen nicht mehr verfügbaren – Steinrelief auch an die zuständige Behörde nach Würzburg gelangte. Einem Strafverfahren kam man durch die Geschichte mit dem Erdrutsch zuvor. Damit konnten beide Seiten, sowohl das Denkmalamt als auch der Steinbruchbetreiber, ihr Gesicht wahren. In Absprache mit der Naturschutzbehörde und dem Forst konnte durch beschriebene Maßnahme ein ökologisch besonders wertvolles Habitat geschaffen werden, das sich nach Niederlegung der ursprünglich in diesem Bereich wachsenden Bäume und Sträucher in den nächsten Jahren das Areal zurückerkämpfen wird. Gleichzeitig konnte mit den Baggerarbeiten eine der vielen Steinbrüche des Spessarts in seiner gesamten Dimension „freigelegt“ werden.


Harald Rosmanitz, Partenstein 2015


  1. Zitiert in: Ernst Pfahler , Die Burganlage auf dem Gräfenberg, in: Rottenberg. Geschichte eines Dorfes im Vorspessart, hrsg. von Ernst Pfahler, Rottenberg 1978, S. 30.
  2. Zitiert in: Pfahler 1978, S. 29.
  3. Zitiert in: Pfahler 1978, S. 29.
  4. Zitiert in: Pfahler 1978, S. 30.
  5. Zitiert in: Pfahler 1978, S. 30.
  6. Wolf Schmitt , Das Geheimnis vom Gräfenberg, in: Aschaffenburger Zeitung 18./19. Juli 1936, S. 1. Man kann sich durchaus vorstellen, dass weitere Hausteine von der Burg vom Gräfenberg im benachbarten Sailauf zweitverwendet wurden. Allerdings sind die im Jahr 2007 vom Verfasser besichtigten Spolien entweder wesentlich jüngeren Datums oder sie unterscheiden sich so stark von dem für die Burg typischen Material, dass sie rein formal nicht diesem zugewiesen werden können. Insgesamt ist festzuhalten, dass der mündlichen Überlieferung entsprechend fast alle Häuser des 19. Jahrhunderts mit Steinen vom Gräfenberg gebaut wurden. Dabei unterscheidet die Überlieferung nicht, ob diese im Steinbruch geborgen wurden oder ob es sich um Lesefunde von der Burgstelle selbst handelt. In fast allen Fällen trifft ersteres zu.
  7. Wolf Schmitt , Das Geheimnis vom Gräfenberg, in: Aschaffenburger Zeitung 18./19. Juli 1936, S. 1. Man kann sich durchaus vorstellen, dass weitere Hausteine von der Burg vom Gräfenberg im benachbarten Sailauf zweitverwendet wurden. Allerdings sind die im Jahr 2007 vom Verfasser besichtigten Spolien entweder wesentlich jüngeren Datums oder sie unterscheiden sich so stark von dem für die Burg typischen Material, dass sie rein formal nicht diesem zugewiesen werden können. Insgesamt ist festzuhalten, dass der mündlichen Überlieferung entsprechend fast alle Häuser des 19. Jahrhunderts mit Steinen vom Gräfenberg gebaut wurden. Dabei unterscheidet die Überlieferung nicht, ob diese im Steinbruch geborgen wurden oder ob es sich um Lesefunde von der Burgstelle selbst handelt. In fast allen Fällen trifft ersteres zu.
  8. Wolf Schmitt , Das Geheimnis vom Gräfenberg, in: Aschaffenburger Zeitung 18./19. Juli 1936, S. 1. Man kann sich durchaus vorstellen, dass weitere Hausteine von der Burg vom Gräfenberg im benachbarten Sailauf zweitverwendet wurden. Allerdings sind die im Jahr 2007 vom Verfasser besichtigten Spolien entweder wesentlich jüngeren Datums oder sie unterscheiden sich so stark von dem für die Burg typischen Material, dass sie rein formal nicht diesem zugewiesen werden können. Insgesamt ist festzuhalten, dass der mündlichen Überlieferung entsprechend fast alle Häuser des 19. Jahrhunderts mit Steinen vom Gräfenberg gebaut wurden. Dabei unterscheidet die Überlieferung nicht, ob diese im Steinbruch geborgen wurden oder ob es sich um Lesefunde von der Burgstelle selbst handelt. In fast allen Fällen trifft ersteres zu.
  9. Schmitt 1936, S. 1. An dieser Stelle ist festzuhalten, dass uns die Chronisten im Unklaren lassen, ob besagte Mauerreste erst durch die am Ende des 18. Jahrhunderts einsetzenden Steinbrucharbeiten freigelegt wurden oder ob die Mauerstümpfe bereits davor sichtbar waren. Die 2007 durchgeführten Grabungen sprechen eher dafür, dass die Burg bereits in den 1260er Jahren systematisch und vollständig niedergelegt wurde. Demnach beziehen sich die Erwähnungen bei Schmitt 1936 auf rezent zu Tage tretende Mauerreste.
  10. Adalbert von Herrlein , Aschaffenburg und seine Umgegend. Ein Handbuch für Fremde, Aschaffenburg 1857.
  11. Adalbert von Herrlein , Aschaffenburg und seine Umgegend. Ein Handbuch für Fremde, Aschaffenburg 1857.
  12. Brief Hock an Regierung von Unterfranken und Aschaffenburg vom 06.02.1908, Staatsarchiv Würzburg, Landratsamt Alzenau 1704, Akten betr. Ausgrabung – Burgstall auf dem Gräfenberg bei Rottenberg 1905ff., 1130/324.
  13. Brief Hock an Regierung von Unterfranken und Aschaffenburg vom 06.02.1908, Staatsarchiv Würzburg, Landratsamt Alzenau 1704, Akten betr. Ausgrabung – Burgstall auf dem Gräfenberg bei Rottenberg 1905ff., 1130/324.
  14. Brief Hock an Bezirksamt von Alzenau vom 11.03.1909, Staatsarchiv Würzburg, Landratsamt Alzenau 1704, Akten betr. Ausgrabung – Burgstall auf dem Gräfenberg bei Rottenberg 1905ff., 1130/324.
  15. Brief Angermair vom Königlichen Generalkonservatorium der Kunstdenkmale und Altertümer Bayerns an die Königliche Regierung von Unterfranken und Aschaffenburg vom 30.08.1909, Staatsarchiv Würzburg, Landratsamt Alzenau 1704, Akten betr. Ausgrabung – Burgstall auf dem Gräfenberg bei Rottenberg 1905ff., 1130/324.
  16. Brief Angermair vom Königlichen Generalkonservatorium der Kunstdenkmale und Altertümer Bayerns an die Königliche Regierung von Unterfranken und Aschaffenburg vom 30.08.1909, Staatsarchiv Würzburg, Landratsamt Alzenau 1704, Akten betr. Ausgrabung – Burgstall auf dem Gräfenberg bei Rottenberg 1905ff., 1130/324.
  17. Vgl. Staatsarchiv Würzburg, Landratsamt Alzenau 1704, Akten betr. Ausgrabung – Burgstall auf dem Gräfenberg bei Rottenberg 1905ff., 1130/324.
  18. Brief des Gemeinderats Rottenberg an das Bezirksamt Alzenau vom 20.02.1929, Staatsarchiv Würzburg, Landratsamt Alzenau 1704, Akten betr. Ausgrabung – Burgstall auf dem Gräfenberg bei Rottenberg 1905ff., 1130/324.
  19. Vgl. Brief Hock an das Bezirksamt Alzenau vom 04.07.1929, Staatsarchiv Würzburg, Landratsamt Alzenau 1704, Akten betr. Ausgrabung – Burgstall auf dem Gräfenberg bei Rottenberg 1905ff., 1130/324.
  20. Bezirksamt Alzenau, 22.10.1929, Staatsarchiv Würzburg, Landratsamt Alzenau 1704, Akten betr. Ausgrabung – Burgstall auf dem Gräfenberg bei Rottenberg 1905ff., 1130/324.
  21. Trigonometrische Punkte sind Bestandteile des landesweiten Vermessungsnetzes. Dieses Netz überzieht das gesamte Land mit Dreiecken, deren Eckpunkte die Trigonometrischen Punkte bilden.
  22. Brief Landesamt für Denkmalpflege an das Bezirksamt Alzenau vom 02.11.1929 und Bezirksamt Alzenau an den Gemeinderat Rottenberg vom 10.02.1930, Staatsarchiv Würzburg, Landratsamt Alzenau 1704, Akten betr. Ausgrabung – Burgstall auf dem Gräfenberg bei Rottenberg 1905ff., 1130/324.
  23. Brief Landesvermessungsamt München an das Messungsamt Aschaffenburg vom 15.02.1930, Staatsarchiv Würzburg, Landratsamt Alzenau 1704, Akten betr. Ausgrabung – Burgstall auf dem Gräfenberg bei Rottenberg 1905ff., 1130/324.
  24. Brief Bezirksamt Alzenau an das Landesamt für Denkmalpflege in München vom 17.08.1931, Staatsarchiv Würzburg, Landratsamt Alzenau 1704, Akten betr. Ausgrabung – Burgstall auf dem Gräfenberg bei Rottenberg 1905ff., 1130/324.
  25. Bezirksamt Alzenau, 23.08.1933, Staatsarchiv Würzburg, Landratsamt Alzenau 1704, Akten betr. Ausgrabung – Burgstall auf dem Gräfenberg bei Rottenberg 1905ff., 1130/324.
  26. Brief Gemeinderat Rottenberg an das Bezirksamt Alzenau vom 12.03.1935, Staatsarchiv Würzburg, Landratsamt Alzenau 1704, Akten betr. Ausgrabung – Burgstall auf dem Gräfenberg bei Rottenberg 1905ff., 1130/324.
  27. Veronika Fries , Dokumentation und Interpretation der archäologischen Untersuchungen auf dem Gräfenberg im September und Oktober 2007, Facharbeit im Fach Geschichte am Kronberg Gymnasium Aschaffenburg 2008, S. 7. Verkürzte Fassungen der Arbeit in Vorwegnahme der Publikation der Grabungsergebnisse durch den Grabungsleiter: Veronika Fries, ein Dorf gräbt aus. Die Burg auf dem Gräfenberg . Spessart. Monatsschrift des Spessartbundes. Zeitschrift für Wandern, Heimatgeschichte und Naturwissen, 102. Jg., Oktober 2008, S. 12-18; Veronika Fries, Die Rienecker auf dem Gräfenberg – Legende oder Wahrheit. Die archäologische Untersuchung auf dem Gräfenberg bei Rottenberg im Herbst 2007. Unser Kahlgrund 2009. Heimatjahrbuch für den ehemaligen Landkreis Alzenau, 54. Jg., 2009, S. 163-169.
  28. Schmitt 1936.
  29. Pfahler 1978, S. 35. Durch die Ausgrabung im Jahre 2007 sowie durch die gleichzeitige Auffindung eines Aktenkonvoluts im Hauptstaatsarchiv Würzburg konnte besagte Auffindung des Inschriftensteins genauer gefasst werden.
  30. Schmitt 1936, S. 1.
  31. Beobachter 1905, S. 2.
  32. Beobachter 1905, S. 2.
  33. eimatjahrbuch 1928.
  34. Hock an das Bezirksamt Alzenau vom 23.02.1929, Staatsarchiv Würzburg, Landratsamt Alzenau 1704, Akten betr. Ausgrabung – Burgstall auf dem Gräfenberg bei Rottenberg 1905ff., 1130/324.