Als Wurfsteine lassen sich im Fundgut Steinobjekte ansprechen, die entweder klare Zurichtungsspuren aufweisen –  wie etwa die Blidenkugeln von der Burg Wildenstein bei Eschau – oder aus ortsfremdem Gestein bestehen. Ihre Grundform ist so beschaffen, dass sie durch Handschleudern, Katapulte oder aus der Hand zum Zwecke der Jagd oder der Verteidigung abgefeuert werden können. Entsprechende Wurfsteine sind bislang von der Burg Wildenstein (Blidenkugeln), vom Alten Schloss bei Kleinwallstadt, von der Burg Wahlmich bei Waldaschaff sowie der Burg Hauenstein bei Krombach nachgewiesen. Aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts lassen sich die Wurfsteine drei Kategorien zuweisen:

Kleine Schleudersteine für die Jagd, insbesondere auf Vögel, faustgroße Steine als Wurfsteine für die Verteidigung von Burgen sowie von Katapulten abzuschießende Blidenkugeln. Von der Kugelburg sind die ersten beiden der drei Kategorien im Fundgut nachweisbar:

Ein Schleuderstein und acht Wurfsteine, wobei der Schleuderstein aus Quarz (Flussgeschiebe) besteht, die Wurfsteine allesamt aus Sandstein (Flussgeschiebe). Es kann dabei nicht ausgeschlossen werden, dass die als Wurfsteine angesprochenen Steine in der Küche als Reib- oder Gewichtssteine zur Anwendung kamen. Außerdem ist denkbar, dass die erhitzten Steine zum Kochen von Wasser und bei der Zubereitung von Speisen Anwendung fanden.


Weiterführende Literatur:

Thomas Bitterli-Waldvogel, Feste und flüssige Kampfmittel zur Verteidigung einer Burg. Ein Blick in das Arsenal der Möglichkeiten, in: Joachim Zeune (Hg.), Die umkämpfte Burg. Studien zur Effizienz der Wehrelemente, Braubach 2018, S. 85–94.


© Harald Rosmanitz, Partenstein, 2019