Die einteilige Schere vom Kugelberg bei Goldbach hat fast unbeschadet die Jahrhunderte im Erdreich überdauert. Dieses einfache Werkzeug ist zeitlos geformt: die Schneiden der Schere gehen in Schäfte über, die durch einen Federbügel miteinander verbunden sind. Beim Schneiden kommt die gesamte Hand zum Einsatz. Der Federbügel bewirkt, dass – im Gegensatz zur zweiteiligen Schere – nach einem Schnitt die Scherblätter in die gespreizte Ausgangsstellung zurückgeführt werden.

Scheren dieses Typus gehören zur Grundausstattung des Lebens und Arbeitens in einem ländlichen Raum wie dem Spessart. In ganz unterschiedlichen Größen und damit für eine ganz unterschiedliche Nutzung sind sind sie von der Burg Bartenstein bei Partenstein (14.-16. Jahrhundert) bekannt.

Einteilige Schere aus Eisen vom Kugelberg bei Goldbach, Spessart, zweites Drittel 12. Jahrhundert, Fz.-Nr. 141, H. 3,9 cm, Br. 14,5 cm


© Harald Rosmanitz, Partenstein, 2019