Die drei hier vorgestellten Objekte scheinen auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun zu haben. Allerdings lagen sie gemeinsam in einem Eisenhort in der der Burg Hauenstein vorgelagerten Mühle. Die drei massiven Eisenstücke lassen sich über Vergleiche des 18. und 19. Jahrhunderts einem Mühlrad zuweisen. Das Ende der hölzernen Mühlachse bildete ursprünglich ein horizontal in das Holz getriebener Eisenstab. Der verdickte Kopf lag lose auf einem steinernen Sockel auf. Konisch gearbeitete Sprengringe sorgten dafür, dass der eiserne Stab fest mit der hölzernen Radachse verbunden war.

Mühlrad der Glasurmühle der Hafnerei Höfer-Troger-Steger in Abfaltersbach, Osttirol mit eiserner Achse und mit Sprengringen

Da die Stücke nicht im Bereich des eigentlichen Mühlrades geborgen wurden, ist davon auszugehen, dass diese im Vorgriff der Zerstörung von Burg und Mühle ausgebaut und zum Transport bereitgestellt wurden. Dazu sollte es jedoch nicht mehr kommen. Ein Brandereignis machte den Abtransport der Stücke zunichte.

Die unscheinbaren Fundstücke sind für die Interpretation der Burg Hauenstein von großem Wert. Sie belegen, dass es sich bei dem am Bach gelegenen Fachwerkgebäude neben der Burg ursprünglich um eine Mühle handelte. Wahrscheinlich trieb das Ölrad dort ein Hammerwerk an, mit dem Bleche zur Herstellung von eisernen Flaschen gefertigt werden konnten.


© Harald Rosmanitz, Partenstein, 2020