Ungewöhnlicher Luxus
Der reich bebilderte Ofen aus dem 14. Jahrhundert von der Burg Bartenstein

Vortrag von Dr. Harald Rosmanitz

Donnerstag, 13. November 2025 um 19:00 Uhr

im Sitzungssaal des Rathauses in Partenstein (Hauptstraße 24).

Eine Veranstaltung des Geschichts- und Burgvereins Partenstein e. V. und des Archäologischen Spessartprojekts e. V.

Der Eintritt ist frei.

 

Fragmente der glasierten Ofenkacheln.Bei den Grabungen auf der Burg Bartenstein zwischen 2003 und 2017 konnten zahlreiche Fundstücke zu Tage gefördert werden. Längst ist deren Auswertung noch nicht abgeschlossen. Ein auch in seiner Menge beachtlicher Teil dieser Objekte ist der Ofenkeramik zuzuweisen.

Als auch überregional bedeutende Besonderheit stand in der Mitte des 14. Jahrhunderts wahrscheinlich im Palas der Burg ein Ofen, der in seiner Verzierung und technischen Ausführung für Unterfranken als einzigartig bezeichnet werden kann. Die Ofenrekonstruktionen geben Anlass zur Vermutung, dass eine Mischung aus reliefierten Napfkacheln und glasierten Halbzylinderkacheln in die Raumheizung eingebettet war.

Die Bedeutung der frühen Kacheln der Burg Bartenstein ist darin zu sehen, dass mit ihnen im erweiterten Rhein-Main-Raum ein Verbrauchermilieu fassbar wird, das sich mit der Produktion reliefierter und gleichzeitig glasierter Ofenkeramik aus einer Töpferei in Würzburg in einen Zusammenhang bringen lässt. Aus der Verschneidung der archäologisch erschließbaren Besiedlungsperioden auf der Burg Bartenstein mit einem vergleichsweise reichhaltigen Bestand an Schriftquellen ergibt sich eine Einordnung der Laufzeit des Ofens zwischen 1342 und 1381.

Lassen Sie sich mit der Vorstellung des Ofens in eine Zeit zurückversetzten, von der für die Burg Bartenstein nur wenig bekannt ist. Spüren Sie gemeinsam mit dem Referenten der Frage nach, warum gerade an dieser Stelle ein dermaßen innovatives und hochwertiges Ausstattungsstück stand.