Der Bauernkrieg in Spessart und Odenwald –
eine archäologische Spurensuche

Vortrag von Dr. Harald Rosmanitz

 

Dienstag, 06. Mai 2025 um 19.00 Uhr

im Rathaussaal, Hauptstraße 59 in 63937 Weilbach

Der Eintritt ist frei.

 

Auf dem Gewölbe des Prioratshauses stießen die Ausgräber 2010 auf die Spuren der Zerstörungen von 1525Vor fünfhundert Jahren stand auch Unterfranken im Zeichen des Bauernkriegs. Zahlreiche Veranstaltungen nehmen dies zum Anlass, dieses Ereignis und dessen Bezüge zur Jetztzeit aufzubereiten. Es sind die Historiker, die sich auf Tagungen, Vorträgen und Publikationen auf Spurensuche begeben.

Welche auch heute noch sicht- und findbaren Zeugnisse hinterließen die Vorgänge dieser Zeit? Bei Schlachten, Belagerungen oder Plünderungen können wir auf eine Vielzahl von Schriftquellen zurückgreifen. Eine gute Möglichkeit, deren Wahrheitsgehalt zu überprüfen, bieten archäologische Untersuchungen an den benannten historischen Orten.

 

Ab 2010 war dies durch Ausgrabungen auf dem Gotthardsberg möglich. Die Geschehnisse vom 4. Mai 1525 auf der etwa 100 Meter hohen Bergkuppe nördlich von Amorbach bildeten den Ausgangspunkt für diese Recherche. Im Rahmen des Vortrags ist darzulegen, wie schwierig ein solches Unterfangen sein kann, wurden solche historischen Orten danach doch meist wiederbesiedelt.

Auffällig ist, dass bis heute eine objektorientiere Darstellung der Ereignisse mit seinen zahlreichen Schauplätzen in Mittel- und Süddeutschland fehlt. Es mangelt schlichtweg an Artefakten, die direkt mit dem Aufstand in Verbindung zu bringen sind. Auch die Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit, der es meistens gelingt, den historischen Kontext mit Greifbarem zu bereichern, muss hier – von wenigen Ausnahmen abgesehen – passen. Die Gründe sind vielschichtig. Vor allem erweist sich der Forschungszweig „Konfliktarchäologie“ als durchaus noch ausbaubar.