Ein Bach wird geteilt
Die ausgedehnten Wiesenflächen in den Spessarttälern benötigten eine große Menge Wasser. Dafür wurden Kanäle zur Bewässerung angelegt. An den Quellen leitete man das natürlich aus dem Untergrund sprudelnde Nass in Gräben um, die mit geringem Gefälle entlang der Hänge liefen. Von dort sickerte das Wasser aus kleinen Stichkanälen in die Wiesen.
Ein solches Kanalsystem ist ungemein wartungsbedürftig. Auf dem Bild ist der (im Bild nach oben führende) Bach künstlichen Ursprungs, der aber heute mangels Pflege nach wenigen Metern versickert. Es hat sich herausgestellt, dass das Aussterben der Flussperlmuschel im Spessart in den sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts in Zusammenhang mit der Aufgabe der Bewässerungskanäle steht. Die Flussperlmuschel, die saubere Gewässer braucht, fand in eben diesen Bewässerungskanälen ideale Lebensbedingungen.