Eine Lehmgrube – ein einzigartiges Eiszeitarchiv
Die Lehmgrube Zeller bei Alzenau birgt vielfältige und seltene Zeugnisse eiszeitlicher Geologie und Klimageschichte. Im heute noch zugänglichen nördlichen Teil ist ,in den oberen Partien der steil abbrechenden Wand, Löss aus der letzten Eiszeit vorhanden. Diese vom Wind angewehten Sedimente liegen über einer Schicht von kleinen Bröckchen aus Quarzitschiefer, die den klimageschichtlich kältesten Abschnitt der letzten Kaltzeit von 20.000 bis ca. 14.000 v. Chr. dokumentieren.
Im Löss sind unterschiedliche Färbungen zu erkennen. Die hellgrauen Partien stellen Reste von sogenannten Tundrenböden (Permafrostböden) dar, in denen sich kleine Gehäuse eiszeitlicher Lössschnecken finden. Dazwischen ist ein dunkles Bändchen einer bis ca. 1 cm dicken vulkanischen Ascheschicht zu beobachten. Diese Asche wurde bei einem Ausbruch eines Osteifel-Vulkans vor ca. 18.000-20.000 Jahren hierher verfrachtet.