Franz Hettinger (Aschaffenburg 1819 – Würzburg 1890)
Aus Kirche und Welt, 1885
Eine tiefe Waldeinsamkeit, nur hie und da durch den heiseren Schrei des Raubvogels unterbrochen, seine saftgrünen Matten, von hundert hellen Wasseradern durchrieselt, seine dunklen, tiefen, heimlichen Täler, von klaren, rasch eilenden Bächen durchströmt, sind so rech geeignet, den Geist zur Ruhe einzuladen, Leib und Seele zu erfrischen. Und es ist, als ob in der reinen, elastischen Luft und dem frischen, kräftigen Waldesduft ein Heilmittel läge, das alle Gebrechen eines jahrelangen Stadt- und Stubenlebens hinwegzaubert.