Direkt vor Ort wurde in den Töpfereien in Stubach Abrahmgefäße produziert. Dieser Gefäßtyp ist vergleichsweise selten nachgewiesen. In Stubach verfügten die Haushalte gleich über mehrere Exemplare.

In die Abrahmschüssel wird die frisch gemolkene Milch eingeschüttet. Ähnlich wie bei den römischen Halbschalen bewirkt die raue Oberfläche ein Angähren und damit das Ausfällen der Molke. Diese wird abgeschüttet. Die Milch bildet in kurzer Zeit eine rahmhaltige Oberfläche. Die fettreiche Masse wird abgeschöpft und in Butterfässern zu Butter gestampft.  Die nach Abschütten der Molke in der Schüssel verbliebenen festeren Käsebestandteile lassen sich zu Hartkäse weiterverarbeiten.

Die Erzeugnisse der Milchwirtschaft dürften den Grundfpfeiler des Reichtums des Dorfes Stubach gebildet haben. Die Milchprodukte ließen sich auf regionalen und überregionalen Märkten teuer verkaufen. In der wachstumsarmen Zeit war der Käse durch seine reichhaltigen Vitamine und Spurenelemente ein lebensnotwendiges Lebensmittel.


© Irina Galina und Harald Rosmanitz, Partenstein, 2020