Messing, eine Kupferlegierung mit einem hohen Zinkanteil, wurde in großen Handelsstädten wie Nürnberg oder Lübeck zu repräsentativen Leuchtern verarbeitet. Die Einzelteile wurden vor Ort zu dem gewünschten Hängeleuchter zusammengefügt. Die urspünglich goldene Oberfläche des Leuchters reflektierte und verstärlte das Licht der aufgesteckten Kerzen gleich mehrfach. Messingleuchter kommen ab dem Ende des 14. Jahrhunderts in repräsentativen Innenräumen des Adles, des Klerus und des Patriziats zum Einsatz. Der in der Burg Hauenstein aufgehängte Leuchter spiegelt das hohe Repräsentationsbedürfnis des Burgherren wider. Allerdings dürfte dieser finanziell nicht in der Lage gewesen sein, sich solch topaktuelles Design nach Hause liefern zu lassen. Eine Eisenreparatur legt vielmehr nahe, dass der Hauensteiner sich mit einem schadhafen Stück begnügen musste, das zuvor bereits längere Zeit in Benutzung gewesen war. Bei der Brandkatastrophe zerbrach der Leuchter in viele Einzelteile.
Neben einem Leuchter aus Messing enthielt der Brandschutt von 1405 zahlreiche Wand- und Hängeleuchter aus Eisen. Diese konnten sowohl mit den teueren Kerzen als auch mit Kienspänen bestückt werden.
Der Messingleuchter von der Burg Hauenstein lässt sich gut vergleichen mit dem Leuchter, den Jan van Eyck 1434 in jenem Gemälde wiedergibt, das die Hochzeit von Giovanni Arnolfini mit Giovanna Cemani zeigt.

Die Arnolfini-Hochzeit, Jan van Eyck, Brügge, 1434, London, National Gallery (https://de.wikipedia.org/wiki/Arnolfini-Hochzeit#/media/File:Van_Eyck_-_Arnolfini_Portrait.jpg)