Der Fuß eines Grapens stammt aus der Gartenerdeschicht südwestlich des Zwingers. Er war ursprünglich Teil eines aus Bronze gegossenen Topfes. In einem Gußvorgang wurden gemeinsam mit dem Topf auch drei daran anhaftende, etwas über den Topfboden hinausragende Stützen gegossen. Bei dem hier vorgestellten Fragment sind diese den Beinen von Löwen nachempfunden. Im Brandschutt des Hauses südöstlich der Burg lag ein weiterer, einfacher gestalteter Grapen. Er zerbrach in zahlreiche Einzelteile. Diese wurden durch die Brandhitze nachträglich stark verform.

Bronzene oder auch eiserne Grapen eignen sich ideal zum Kochen auf der mittelalterlichen Herdstelle. Die deutlich preisgünstigere Variante wurde in Keramik ausgeführt. Der Grapen, in der Fachliteratur auch als Dreibeintopf bezeichnet, wird auf die Glut gestellt, erlaubt ein langsames Garen und damit einen steuerbaren Kochvorgang. Bronzene Grapen können mit eisernen Henkeln versehen werden. Damit wurden sie beispielsweise zum Erwärmen von Wasser an einer Kette oder an einem Kesselhaken beziehungsweise einer Kesselsäge über das ofenene Feuer gehängt.


© Harald Rosmanitz, Partenstein, 2020