Der Gotthardsberg – nun mit archäologischem Park
In den Jahren 2010 bis 2012 und 2021 wurde die Hügelkuppe des Gotthardsbergs zwischen Amorbach und Weilbach, Lkr. Miltenberg ausschnittsweise archäologisch erforscht. Neben der Dokumentation der Zerstörungen der vergangenen Jahrhunderte konnte mit Hilfe der Grabungen die genaue Zeitstellung der Anlage und ihre politische und wirtschaftshistorische Bedeutung im unmittelbaren Umfeld des ehemaligen Reichsklosters Amorbach untersucht werden.
Die Grabungen waren ein Projekt der Arbeitsgemeinschaft „Gotthardsberg“, der der Heimat- und Geschichtsverein Amorbach, der Heimatsverein Weilbach-Weckbach, die Stadt Amorbach und die Gemeinde Weilbach angehören. Das Archäologische Spessartprojekt e.V. führte die Grabungen durch und zeichnet für die wissenschaftliche Auswertung verantwortlich. Eine maßgebliche Förderung erfolgte durch die Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken.
Schon während der laufenden Grabungen kam der Wunsch auf, die Reste der ehemaligen Bebauung auch nach deren Abschluss sichtbar und erfahrbar zu halten. Dies geschah in Form eines archäologischen Parks.
Ein erster Schritt in Richtung Archäologischer Park war die Sanierung freigelegter Mauern. So wurden ab 2012, parallel zu den noch laufenden Grabungen, erste Bereiche der nördlichen Umfassungsmauer und die Außenmauer des steinernen Hauses, dem zentral gelegenen Element der Burg, von Ehrenamtlichen saniert. Die Arbeiten wurden in den folgenden Jahren fortgesetzt. Viele Schnitte wurden im Nachgang der Ausgrabungen wieder verfüllt.
Das Besucherleitsystem
Das 2024 vom Archäologischen Spessartprojekt e. V. konzipierte Besucherleitsystem ist zweiteilig. Im Außenbereich werden mit sieben Tafeln wesentliche Themen der archäologischen Erschließung vorgestellt:
- Tafel 1: Eine Umfassungsmauer setzt Maßstäbe
- Tafel 2: Der Gotthardsberg in alten Ansichten
- Tafel 3: Ein ungewöhnliches Fundensemble aus der Stauferzeit
- Tafel 4: Die Burg wird zum Kloster
- Tafel 5: Burg und Turm
- Tafel 6: Bis zum letzten Atemzug. Der Friedhof südlich der Kirche
- Tafel 7: Die Kirche
- Tafel 8: Der Gotthardsberg und sein Umfeld. Ein Panorama
Ein Faltblatt dient zum Verständnis des inneren Aufbaus des Rundgangs.
In der Sakristei werden der dortige Baubefund und die für das Bodendenkmal wichtigen Ereignisse als Zeitschiene dargestellt:
- Tafel 1: Geschichten
- Tafel 2: 1168
- Tafel 3: 1439
- Tafel 4: 1525
- Tafel 5: 1629
- Tafel 6: Sakristei – Ganz nah am Heiligen. Die Sakristei als Bestattungsort?
- Tafel 7: Ehrenamt – Archäologie mit allen, für alle
- Tafel 8: Bauphasen – Durch die Zeiten
Ein weiteres Faltblatt nimmt den Zeitstrahl vom Gotthardsberg auf.