Bei Grabungen auf dem Kloster Elisabethenzell wurden die Fragmente von zwei Vorhängeschlössern gefunden. Eines davon stammt aus dem Prioratsgarten südlich des „Steinernen Hauses“, dem repräsentativen Wohnhaus des Priors. Das Vorhängeschloss konnte im Jahre 2015 restauriert werden. Die Oberfläche des aus Eisen geschmiedeten Objekts hat sich fast vollständig erhalten. Ursprünglich war der Truhenverschluss mit einer dünnen Kupferfolie ummantelt worden. Damit schütze man das gute Stück vor dem Verrosten. Darüber hinaus eignete sich der goldglänzende Verschluss ideal als Beiwerk eines repräsentativen Möbelstücks. Zu denken wäre hier an eine Truhe.
Wie das augenfällige Prioratshaus mit seiner Warmluftheizung so legen auch die wenigen erhaltenen Interims- und Aussattungsstücken wie sein Siegelstempel, en kleiner versilberter Schlüssel oder das hier vorgestellte Vorhängeschloss Zeugnis davon ab, dass der Prior in seiner Rodungsinsel im Spessart durchaus einen standesgemäßen Lebensstil pflegte. Dieser war mit dem eines begüterten Niederadeligen vergleichbar.