Die Erforschung einer hochmittelalterlichen Burg

In den Jahre 2006-2007 sowie 2009-2010 wurde auf der Gemarkung „Lämmert“ des unterfränkischen Marktes Kleinwallstadt, Lkr. Miltenberg, eine hochmittelalterlicher Wehranlage ausschnittsweise archäologisch erforscht.

Die Maßnahme war ein Gemeinschaftsprojekt des Heimat- und Geschichtsvereins Kleinwallstadt e.V., des Marktes Kleinwallstadt und des Archäologischen Spessartprojekts. Eine maßgebliche Förderung erfolgte durch die Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken.

Der Burgstall war im 19. und 20. Jahrhundert Schauplatz zahlloser Ausgrabungen und Schürfungen. Im Falle von Kleinwallstadt war eine neuerliche Grabung mehr als notwendig, galt es doch, die von begeisterten Heimatforschern an der Burg betriebenen Aktivitäten genauer in Augenschein zu nehmen. Inzwischen können wir die auf dem „Alten Schloss“ gewonnenen Erkenntnisse zu Baugeschichte und Alltag mit den Grabungseregbnissen von den Spessartburgen in Haibach, Heimbuchenthal, Eschau, Partenstein und Rottenberg vergleichen. Ein direkter Zusammenhang lässt sich zwischen dem „Alten Schloss“ und den Untersuchungen 2012/2013 am Templerhaus in Kleinwallstadt herstellen.

Es galt, mit Hilfe der Ausgrabungen die von Seiten der Historiker bereits umfassend aufgearbeitete Geschichte der Anlage auch von archäologischer Seite präzise zu fassen. Damit konnten die bislang mit Hilfe weniger Urkunden ermittelten Kenntnisse untermauert und durch weiterführende Forschungen zur Alltagsgeschichte bereichert werden.

Die Grabungsergebnisse ermöglichten es, Maßnahmen zum nachhaltigen Schutz dieses regional wie überregional bedeutenden Bodendenkmals zu ergreifen. Im Jahre 2013 wurden die Mauersanierungen abgeschlossen. Im Folgejahr waren die wichtigsten Eisenfunde konserviert.