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Topographische Übersicht der Umgebung der “Mole” bei Heimbuchenthal. Karte: Dr. Jürgen Jung Spessart-GIS

Topographische Übersicht der Umgebung der “Mole” bei Heimbuchenthal

Die Burgstelle „Mole“ liegt im südwestlichen Teil des Spessarts, im Elsavatal zwischen der Ortschaft Heimbuchenthal und Hobbach. Das Gelände grenzt unmittelbar nördlich an den ehemaligen Eisenhammer „Höllhammer“ bzw. an die vorgelagerten Fischteiche an. Politisch gehört das Gebiet zur Gemeinde Heimbuchenthal. Die „Mole“ liegt an der Staatsstraße 2308, die rechts der Elsava an den Talhang gebaut ist.

Inmitten der Talniederung der Elsava genoß die Burg zur Zeit ihrer Existenz keinen natürlichen Schutz, etwa durch steil abfallende Hänge. Allein die Nutzung des Wasserangebotes der Elsava bot über die Einrichtung eines Wassergrabens die Möglichkeit, das natürliche Potenzial für den Schutz der Burganlage zu nutzen. Die Position der „Mole“ ist in keiner Beziehung exponiert. In dem engen Talmäander der Elsava konnte die Burganlage nur im relativ nahen Umfeld eingesehen werden. Auch von den benachbarten Hügeln gibt es nur dann eingeschränkte Sichtbeziehungen, wenn man eine reduzierte Bewaldung des Gebietes zur Zeit des Bestehens der Burg berücksichtigt. Der Untergrund aus Lockersedimenten, die von einem hohen Grundwasserstand beeinflusst werden, stellte besondere Ansprüche an die Baugründung. Der Untergrund aus Sanden, Kiesen und Geröllen, aber auch stellenweise aus Lehmen ist hinsichtlich der Standortsicherheit sehr problematisch.

Burgen im Umfeld der Burg Mole Karte: Dr. Jürgen Jung, Spessart-GIS

Burgen im Umfeld der Burg Mole

Dennoch ist die Burganlage „Mole“ keine im Spessart singuläre Anlage, vielmehr gibt es mit den Bau- und Bodendenkmalen „Schloss Herbroch“ bei Dammbach/Krausenbach, dem Schloss in Oberaulenbach und dem Wasserschloss in Eschau-Sommerau1 im näheren Umkreis von etwa zehn Kilometern standorttypologische Vergleiche.

Geologie der Burg Mole Karte: Dr. Jürgen Jung, Spessart-GIS

Geologie der Burg Mole

Die Umgebung der „Mole“ ist geologisch von den Gesteinen des Buntsandsteins geprägt. Im Wesentlichen sind es mit den Gesteinen des Heigenbrücker Sandsteins bzw. des Miltenberger Dickbanksandsteins die Einheiten des Unteren Buntsandsteins, welche die angrenzenden Erhebungen geologisch aufbauen.

Der Airborne-Laserscan der Burg Mole verdeutlicht Einbindung des Bodendenkmals in eine intensiv genutzte Kulturlandschaft. Ablesbar ist dies beispielsweise an den kleine Punkten an den Hängen. Sie können als Köhlerplattforemn identifiziert werden. Die Sturktur der Niederungsburg selbst zeichent sich im ALS dagegen nicht ab. Datengrundlage: Bayerische Vermessungsverwaltung; Bearbeiter: Karl-Heinz Gertloff, Egelsbach

Der Airborne-Laserscan der Burg Mole verdeutlicht Einbindung des Bodendenkmals in eine intensiv genutzte Kulturlandschaft. Ablesbar ist dies beispielsweise an den kleine Punkten an den Hängen. Sie können als Köhlerplattformen identifiziert werden. Die Struktur der Niederungsburg selbst zeichent sich im ALS dagegen nicht ab.

Die „Mole“ selbst liegt in der Talniederung am Südrand eines Schwemmfächers, der durch Sedimente aus dem Kirschengraben aufgebaut wird. Im Bereich der „Mole“ verzahnen sich die fluvialen Sedimente der Elsava mit den Sedimenten des Schwemmfächers. Entsprechend variiert das Substrat von sandig-kiesig, inklusiv der Gerölle aus Buntsandstein, mit schluffig-sandigen Substraten, zum Teil mit kantigen Blöcken aus Buntsandstein. Große Sandsteinblöcke nördlich des Burgstalls werden auf außergewöhnliche Starkregenereignisse zurückgeführt, die einen bedeutenden oberflächigen Abfluss initiierten. Die Schleppkraft war offensichtlich so immens, dass dem entsprechend mehrere Tonnen schwere Sandstein-Blöcke bewegt werden konnten.2


Harald Rosmanitz, Die Niederungsburg „Mole“ bei Heimbuchenthal im Spessart, in: Georg Ulrich Großmann (Hg.), Die Burg zur Zeit der Renaissance. Forschungen zu Burgen und Schlössern 13 (Berlin/München 2010), S. 227-228. Überarbeitet und ergänzt 2015.

  1. Hartmann, Wolfgang, Zur frühen Geschichte von Sommerau und seiner Wasserburg. Spessart. In: Monatszeitschrift für die Kulturlandschaft Spessart, Juli 2009, S. 3-11.
  2. Bork, Hans-Rudolf u. Kranz, Annegret, Die Jahrtausendflut des Jahres 1342 prägt Deutschland – Neue Forschungsergebnisse aus dem Einzugsgebiet des Mains. In: Jahresberichte der Wetterauischen Gesellschaft für die Gesamte Naturkunde 158, 2008, S. 119-129.