Bodenfragment eines Trinkglases vom Gräfenberg

Bruchstücke von Fensterglas

 

Die Hohlglasfunde auf dem Gräfenberg sind sehr spärlich. Nur wenige Bruchstücke liegen vor. Größtenteils sind sie wegen ihres Fragmentierungsgrades nicht anzusprechen. Die Zuordnung von Gefäßformen ist außerordentlich schwierig, eine genaue Datierung nahezu unmöglich. Dennoch ermöglicht das Vorhandensein von zwei Flaschen bzw. Bechern Aussagen über die wirtschaftliche Potenz des Bauherrn. Die Glasmasse ist durchweg bräunlich. Es handelt sich um die Produktion einer einfachen Waldglashütte, wahrscheinlich im Spessart.

Fensterglas, welches ebenfalls in einigen Fragmenten vom Gräfenberg bekannt ist, war wegen seines hohen Wertes der reichen Oberschicht vorbehalten. Erstaunlicherweise waren Glasfenster auf den Spessartburgen bereits im Hochmittelalter weit verbreitet. Hiervon geben uns die archäologischen Quellen, beispielsweise vom „Alten Schloss“ in Kleinwallstadt, besser Auskunft als die Schriftquellen. Falze an den Glasrändern zeigen, dass die Glasscheiben vom Gräfenberg aus flaschenartigen, später aufgeschnittenen Hohlkörpern gefertigt wurden. Die Bearbeitung der Ränder erfolgte mit der Kröselzange.