Das Hufeisen nach der Restaurierung

Fragment einer gusseisernen Ofenplatte vom Gräfenberg

Unter den Eisenfunden war auch ein Steigbügel (Tafel 16.1) vertreten. Der symmetrische Bügel ist eine schwere, robuste Ausführung aus Eisen. Er besteht aus einem ovalen Rundstab, dessen untere Enden flach ausgeschmiedet sind und in einer leicht gebogenen Trittplatte münden. Am Scheitel ist eine Aussparung für einen Riemendurchzug eingearbeitet. Die Trittplatte zeigt, dass der Steigbügel für starke Belastungen gedacht war. Möglicherweise diente er dem Kampf zu Pferd. Die Trittplatte konnte den Druck abfangen, den der Reiter etwa beim Lanzenstoß auf den Steigbügel ausübte. Solche Steigbügel waren im 13. Jh. verbreitet. Die Datierung des Steigbügels ist anhand formengleicher Parallelfunde möglich. Passende Vergleichsfunde sind von der Burgruine Schnellerts in Südhessen sowie von der Burg Wartenberg in Oberhessen bekannt.

Neben dem Steigbügel wurden noch weitere Objekte aus Eisen gefunden. Der Burgzeit sind dabei zwei geknickte, vierkantig geschmiedete Eisennägel (Tafel 16.2-3) zuzuweisen. Ebenfalls aus der Burgzeit stammt ein etwas längerer, vierkantiger Eisenstab (Tafel 16.4), dessen Funktion bis jetzt noch nicht ermittelt werden konnte. Dem Steinbruchbetrieb aus dem Ende des 19. Jahrhunderts entstammen dürften zwei eiserne Meißel (Tafel 18.1-2). Hinzu kommt das Fragment eines gusseisernen Kanonenofens (Tafel 17.1). Es stammt aus dem Steinbruch westlich der Burgruine. Die stilistische Nähe zu vergleichbaren Öfen aus dem Schloss Johannisburg in Aschaffenburg legt nahe, dass dieses in einem entsprechenden Zusammenhang gesehen werden kann. Ebenfalls an den Beginn des 19. Jahrhunderts zu datieren ist ein Kuhhufeisen (Tafel 17.2).