Bei den Grabungen auf der Burg auf dem Kugelberg konnten fünfzehn Münzen geborgen werden. Acht davon sind rezenten Fundschichten zuzuweisen. Diese Münzen wurden erst nach 1920 geprägt. Ebenfalls rezent ist eine Silbermünze aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Eine randliche Durchlochung erlaubte es, diese an einer Kette zu tragen. Acht Münzen sind der Hauptbesiedelungszeit der Burg zwischen 1120 und 1180 zuzuweisen. Die ältesten wurden vom Mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken als Prägungen in Auftrag gegeben. Zwei weitere Prägungen stammen aus der Münzstätte des Kölner Erzbischofs aus der Zeit um 1180 .

Doppelseitig oder einseitig geprägte Münzen des 12. Jahrhunderts sind vergleichsweise selten. Auf den vom ASP seit 2004 im Spessart untersuchten Fundstellen ist lediglich noch ein Brakteat von Burg Wahlmich bei Waldaschaff dieser Gruppe zuzuweisen. Von überregionaler Bedeutung ist der bis heute noch nicht wissenschaftliche aufbereitete Münzhort aus Langenselbold. Deutlich mehr Münzen waren im 14. Jahrhundert im Umlauf. Neben Prägungen aus Würzburg und Mainz dominieren in dieser Zeit im Spessart vor allen die sogenannten Händleinheller aus Schwäbisch Hall. Besonders deutlich zeigte sich die Dominanz dieser Fremdwährung in dem kleinen Münzdepot im Friedhof des Klosters Elisabethenzell bei Rieneck.

Die Prägungen des Mainzer Erzbischofs Adalbert von Saarbrücken erweisen sich als entscheidend bei der Neubewertung der Anlage. Durch die Münzen, die über die gesamte Untersuchungsfläche verteilt geborgen wurden, ist es möglich, die Errichtung der Anlage in das erste Drittel des 12. Jahrhunderts zu datieren. Historisch wurde die Gründung der Burg bislang von mehreren Historikern dem letzten Drittel des 12. Jahrhunderts zugewiesen.

Weiterführende Literatur:

Wolfgang Hartmann, Zur Geschichte der Spessartburgen Waldenberg und Kugelberg und ihrer Herren, in: Aschaffenburger Jahrbuch für Geschichte, Landeskunde und Kunst des Untermaingebietes 19 (1997a), S. 9–53.

Wolfgang Heß, Bericht über den Pfenningfund von Langenselbold, in: Hanauer Geschichtsblätter 17 (1960), S. 27–40

Hans Kroegel, Der Pfennigfund von Langenselbold, in: Neues Magazin für Hanauische Geschichte 8 (1986), S. 32–33

Irene Mittermeier, Jenseits der Stratigraphie. Überlegungen zu Münzfunden auf mittelalterlichen Burgen, in: Jochen Pfrommer (Hg.), Zwischen den Zeiten. Archäologische Beiträge zur Geschichte des Mittelalters in Mitteleuropa. Festschrift für Barbara Scholkmann (Internationale Archäologie / Studia honoraria Bd. 15), Rahden/Westfalen 2001, S. 397–414.

Ignatz M. Wohlfahrt, Goldbach. Geschichte des Dorfes und seiner Kirche aus ältester Zeit bis zur Gegenwart, Goldbach 1950.


© Harald Rosmanitz, Partenstein, 2019