Burgen oder ihre Baubefunde lassen sich oft nur durch das Fundgut datieren, so auch auf der Burg Kugelberg bei Goldbach. Dies trifft dort auf alle Perioden zu. Bei Grabungsbeginn waren von der Burg Kugelberg keine Fundstücke bekannt.

Erst die Analyse hunderter Keramikfragmente in Verbindung mit der ungewöhnlichen Häufung an Silbermünzen Adalberts I. von Saarbrücken erlaubte die zeitliche Einordnung der Nutzung der Burg in das 12. und 13. Jahrhundert (Perioden 1 bis 4). Aus der nachburgzeitlichen Nutzung der Anlage sind eine Bleikugel und einer an einer Kette getragene Silbermünze belegt. Sie zeugen von  örtlichen Aktivitäten im ausgehenden 16. Jahrhundert und in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges.

Die zahlreichen Hinterlassenschaften und Bodeneingriffe des 20. Jahrhunderts demontieren die Vorstellung, dass das Bodendenkmal sich seit dem hohen Mittelalter weitgehend ungestört im Boden erhaltenen konnte.

Keramik/Ziegel



Eisen


Buntmetall


Sonstiges


Bei den Grabungen auf der Burg Kugelberg konnten 2018 schnitt- und befundgetrennt insgesamt 324 Fundnummern vergeben werden. Die Funde weisen ein breites Spektrum auf:

  • Keramiken (15), darunter auch glasierte (1), Miniaturgefäß (1), Aquamanile (1),
  • Ofenkeramiken (3),
  • Glas (5), darunter Glasringe (4)
  • Knochen (22), darunter Geweih (8), davon bearbeitet (2), Langzinkenkamm (1)
  • Eisen (162), darunter Hufeisenfragmente (15), Bolzen-/Pfeilspitzen (42)
  • Silbermünzen (8),
  • Bronze (2),
  • Blei (4),
  • Aluminium (1)
  • Messing (78), darunter Beschläge (43), Schildnägel (7)
  • Metall (unbestimmt) (3), darunter Fragmente von Stabbrandbomben (2)
  • Steinobjekte (13), darunter Sandsteinspolie (1), Skulptur (1), Flintabschlag (1)
  • Hüttenlehm (5),
  • Holzkohle (1)
  • Mörtel (1),
  • Ziegel, Hohlziegel (1)

Die größten Fundkonzentrationen ergaben sich in Schnitt 1 West, dem der Ringmauer vorgelagerten Plateau (145 St.) sowie in Schnitt 3 innerhalb der Ringmauer (137 St.). Ein zeitlicher Abgleich gelingt über Vergleiche mit der ebenfalls durch das Archäologische Spessartprojekt ergrabenen Ketzelburg in Haibach.

Die Restaurierung der Metallfunde von der Kugelberg wurde erst möglich durch die Unterstützung der Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken und durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz.