Innovativ, repräsentativ, ökonomisch, notwendig?
Die Burg des 12. Jahrhunderts

12. Symposium zur Burgenforschung im Spessart

Eine Tagung des Geschichts- und Heimatvereins Goldbach e.V., des Marktes Goldbach und des Archäologischen Spessartprojekts – Unterfränkisches Institut für Kulturlandschaftsforschung an der Universität Würzburg

im Bürgersaal Sankt Christophorus, Sudetenlandstraße 6, 63773 Goldbach,

am Samstag den 26. Oktober 2019, von 9.00 bis 18.30 Uhr

mit einem Festvortrag

am Freitag, den 25. Oktober 2019

Der Eintritt ist frei.

Mit Unterstützung der Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken

 

 

PROGRAMM (PDF, 10 MB)

 

Das Archäologische Spessartprojekt beschäftigt sich seit nunmehr fünfzehn Jahren mit der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Besiedlung des Spessarts und der angrenzenden Regionen. Im Rahmen der Burgsymposien werden bewusst Schwerpunkte gesetzt, die zum besseren Verständnis dieser Entwicklung beitragen sollen. Die regionalspezifische Wahrnehmung der Landschaftsentwicklung gelingt nur durch einen überregionalen und fächerübergreifenden Vergleich.

Ein Blick auf die bis zu 250 cm breite Umfassungsmauer während der Ausgrabung auf dem Kugelberg im Jahr 2018

Das 12. Symposium zur Burgenforschung im Spessart nimmt sich eines bislang wenig beachteten Themas an, der Burg des 12. Jahrhunderts. Anlass für die Fragestellung geben die Grabungen, die im Sommer 2018 auf dem Kugelberg bei Goldbach stattfanden. Die dort aufgedeckten massiven Mauern und das hochwertige Fundgut werfen ein Schlaglicht auf eine im Spessart bislang wenig erforschte Epoche. Am westlichen Spessartrand wurden zu dieser Zeit die ersten Burgen errichtet. Die Wehranlage auf dem Kugelberg war noch in Betrieb, als nur wenige Kilometer entfernt die Ketzelburg bei Haibach erbaut, erneuert und bald schon aufgelassen wurde. Beide Anlagen bilden die Bandbreite an Nutzungsmöglichkeiten eines befestigten Anwesens in dieser Epoche ab.

Im Rahmen des Symposiums wird es darum gehen, aus verschiedenen Betrachtungsperspektiven, von Seiten der Historiker, Archäologen, Kulturlandschaftsforscher und Naturwissenschaftler eine Epoche zu beleuchten, die am Übergang der Salier- zur Stauferzeit letztlich die Ausgangsbasis für die hochmittelalterliche Burgenlandschaft im Spessart bilden sollte.

Wer waren die entscheidenden Akteure der Entwicklung? Wie und warum greifen diese in die lokalen Strukturen ein? Welche innovativen Ansätze wurden für die Landschaft und die Bevölkerung entwickelt? Inwieweit wurden bereits im 12. Jahrhundert die Grundlagen für jene Strukturen gelegt, die im 13. Jahrhundert zur fast vollständigen Erschließung des Spessarts führten? Wie fortschrittlich war der Untermain im Vergleich zu anderen Regionen des Sacrum Imperium? In welcher Form nehmen wir heute diese Entwicklung überhaupt noch wahr? All diese Fragestellungen sollen an einzelnen Fallbeispielen erörtert werden. Auch bietet das Symposium die Möglichkeit, neue Forschungs- und Grabungsergebnisse zur vorgegebenen Themenstellung zu präsentieren um dadurch unsere Wahrnehmung des Phänomens zu differenzieren.