Der hölzerne, mittelalterliche Spaten wurde in einem Stück (Stiel und das Spatenblatt) gefertigt. Der knaufförmige Griff konnte nachträglich angesetzt werden. Der Spaten kam zum Bauen, zur Feldbestellung oder zum Ausheben einer Grabgrube zum Einsatz. Die Anwendungsmöglichkeiten des Multifunktionswerkzeugs kannte keine Grenzen. Die Schwachstelle des Werkzeugs lag im schnellen Abnutzen des Spatenblatts. Durch einen u-förmigen, eisernen Beschlag, der an der Vorderkante des Spatenblatts  spitz zuläuft, konnte dem Einhalt geboten werden. Der Spatenschuh wurde an seinen beiden hochziehenden Enden mit kleine Nägeln an das Spatenblatt genagelt.

Bildliche Darstellungen spätmittelalterlicher Spaten sind zahlreich. Sie finden sich auf Malereien in Kirchen im Zusamenhang mit der Auferstehung. Dabei erscheint Jesus Christus der Maria Magdalena in Gestalt eines Gärtners (Hortulanus- Szene). Sein Attribut ist der Spaten. Bei Bestattungen, denen bei Heiligenlegenden bildnerisch eine große Bedeutung zugemessen wird, ist der eisenbeschlagene Spaten dem Totengräber als Werkzeug beigegeben.

Hortulanus-Szene auf einem mehrteiligen Altar. Deutlich erkennt man die kleinen Nägel zur Befestigung des Spatenschuhs am Spatenblatt. (Münster, LWL- Museum für Kunst und Kultur)


© Harald Rosmanitz, Partenstein, 2020/2024