„Krieg ist jetzt die Losung auf Erden“
Söldnerschicksale interdisziplinär untersucht

Ein Vortrag von

Dr. Sabine Eickhoff

Leiterin des Referats Großvorhaben/Sonderprojekte/Stadtkernarchäologie am Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege 

am Freitag, den 26. Oktober 2018 um 19:00 Uhr

im Rahmen des 11. Symposiums zur Burgenforschung im Spessart

im Schützenhaus Frammersbach, Wellerstalweg, 97833 Frammersbach

Eintritt frei!

Das Massengrab bei Wittstock (Foto: D. Sommer, BLDAM)Am 4. Oktober 1636 wurde südlich der Stadt Wittstock an der Dosse die einzige große Feldschlacht des Dreißigjährigen Krieges auf brandenburgischem Boden geschlagen. Etwa 5000 Männer wurden bei den Kampfhandlungen verwundet, ca. 3000 Soldaten kamen ums Leben. Was mit ihnen geschah, blieb weitgehend unbekannt, bis im April 2007 bei Bauarbeiten ein Massengrab mit den Skeletten von 125 toten Soldaten entdeckt wurde. Dieses Grab war und ist eine europaweite Sensation, denn Kriegsgräber aus dem Dreißigjährigen Krieg sind weitgehend unbekannt. Der außergewöhnliche Befund war der Ausgangspunkt für das bis dato größte deutsche Projekt zur Schlachtfeldarchäologie. Durch die Zusammenarbeit von 15 archäologischen, historischen, landschaftsgeografischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen entwickelte sich ein lebendiges Bild vom Lebensalltag im Dreißigjährigen Krieg. Der Vortrag stellt das Leben der einfachen Soldaten in den Mittelpunkt, gibt einen umfassenden Einblick in die Geschehnisse des 4. Oktober 1636 und beschreibt die letzte Schlacht der bei Wittstock zu Tode gekommenen Männer.

Das Buch zum Thema:

  • S. Eickhoff u.a. (Hrsg.): 1636–ihre letzte Schlacht: Leben im Dreißigjährigen Krieg.
    Stuttgart 2012. 208 S.
    ISBN 978-3-8062-2632-4

Lebenslauf Dr. Sabine Eickhoff

  • Jahrgang 1963
  • Studium der Ur- und Frühgeschichte, Neuen und Mittleren Geschichte und der Bibliothekswissenschaften an den Universitäten Köln und Göttingen
  • Magister 1988
  • Promotion 1992
    jeweils über Siedlungen des Jungpaläolithikums im Rheinland
  • 1990-1991 Mitarbeiterin in Forschungsprojekt zur Besiedlungsgeschichte der Ostsahara an der Universität Köln
  • 1992-1999 Grabungsleiterin sowie Geschäftsführerin (1998/1999) in archäologischer Grabungsfirma; Durchführung zahlreicher Stadtkerngrabungen in Brandenburg
  • seit 1999 Leiterin des Referats Großvorhaben/Sonderprojekte/Stadtkernarchäologie am Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege
    • Planung und Durchführung von Großgrabungen im Zuge des Ausbaus der Infrastruktur, von Gewerbe- und Energiestandorten
    • Forschungen zu spätmittelalterlichen und neuzeitlichen Themen
    • Kuratorin der Wanderausstellung „1636 – ihre letzte Schlacht“ zum Dreißigjährigen Krieg
  • 2003-2012 Stellvertretende Vorsitzende des Mittel- und Ostdeutschen Verbandes für Altertumskunde e. V.