Spessart-GIS und die Burgen im Spessart*
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von Christian Büdel und Jürgen Jung

Wehranlagen und Herrschaftsbauten im Spessart. Karte: Jürgen Jung, Spessart-GISMit den Ergebnissen der jüngeren Burgenforschung hat sich das allgemeine Bild der Burg gewandelt. Wo früher einzig die Wehrfunktion für den Bau einer Burg – klassischerweise durch einen Ritter – im Mittelpunkt des Interesses stand, gelten heute Faktoren wie Wirtschaft und Symbolgehalt als mitunter ausschlaggebend für den Bau, die Platzwahl und die Gestaltung der Anlage. Die militärische Bedeutung der Türme, Mauern und der exponierten Lagen vieler Adelsburgen hat eine Schwächung erfahren, an deren Stelle die Frage getreten ist, weshalb Burgen überhaupt errichtet wurden, welchen Zweck sie für ihren Erbauer und innerhalb einer größeren Herrschaft hatten1. Gerade die Ketzelburg in Haibach kann hier als Beispiel dienen. Weitgehend aus Holz errichtete Burgen gab es viele. Ihr militärischer Wert ist gering, konnten solche Burgen schon aufgrund ihrer Holzkonstruktion keiner langen Belagerung standhalten. Häufig erlauben archivalische Quellen Rückschlüsse auf die Motivation der Burgenbauer. Doch gerade bei kleinen Burgen wurden Akten, wenn überhaupt vorhanden, in kleineren Archiven gelagert, wo sie zerstört wurden oder verloren gingen. Im Falle Haibachs, darüber hinaus aber für den gesamten Spessart bedauerlich ist das Schicksal des Archivs der Grafen von Rieneck, in dem Urkunden fässerweise verfault sein sollen2.

Fehlen die Schriftquellen, gilt es, den Kontext zu erkennen, in dem dieBurg steht, um so Rückschlüsse auf ihre Funktion und Bedeutung ziehen zu können. Mit dieser Aufgabe befasst sich das im Rahmen des Archäologischen Spessartprojektes aufgebaute Spessart-GIS3. Die Burgen des Spessarts sind Teil der historischen Kulturlandschaft. Sie sind materielle Überreste ihrer Zeit, in der sich im Zusammenspiel von Mensch und Natur die Kulturlandschaftselemente stetig beeinflusst haben und so die Landschaft bis heute prägen4. An erster Stelle steht die Erfassung der Elemente der Kulturlandschaft, in unserem Falle also der einzelnen Burgen und ihres historischen Kontextes.

Digitalisierlupe mit Fadenkreuz – Werkzeug um Informationen beispielsweise von Karten in den Computer zu übertragen. Foto: Jürgen Jung, Spessart-GIS

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Dabei hat sich der methodische Ansatz der Datenerfassung mit geographischen Informationssystemen (GIS) etabliert, in denen die Landschaftselemente mit ihren Eigenschaften, ihrer Geometrie und ihren topographischen Ortsbezügen, also ihrer Georeferenz, gespeichert werden5. Die Eigenschaften können tabellarisch sowohl in Textform als auch als Zahlenfolge angelegt werden, während die Geometrie einer Punkt-, Linien- oder Polygonform entspricht. Die räumliche Verteilung der Daten ergibt sich schließlich aus ihrer Position bezogen auf die Lagekoordinaten auf der Erdoberfläche. Thomas Gunzelmann listet in seinem Konzept der Kulturlandschaftsinventarisation die Landschaftselemente katalogartig nach ihrer Funktion und dann nach ihrer Geometrie auf. Also beispielsweise die Linienform „Hohlweg“ im Funktionsbereich Verkehr, oder die Flächenform (Polygon) „Verteidigungssystem“ im Funktionsbereich Militär6.

Der letzte Punkt dient dabei auch als Beispiel für die Subjektivität, die bei der Arbeit mit GIS stets in das System gelangt. Es liegt beispielsweise im Ermessen des Wissenschaftlers und an den Bedürfnissen seiner Arbeit, ob eine Burg als flächenhaftes Verteidigungssystem in den Datenbanken angelegt wird oder ob man sie als Punktinformation behandelt. Die Interpretation der realen Welt beginnt also schon bei der Datenaufnahme und geschieht durch den Anwender. Sie wird in keinem Fall automatisch vom GIS übernommen7. Im Falle der Burgenkartierung im Spessart-GIS, die auf den verschiedensten Datengrundlagen, wie beispielsweise auf Symboleinträgen in topographischen Karten oder Nennungen in historischen und modernen Texten beruht8, sind Informationen über Grundriss und Ausdehnung der Anlage in den seltensten Fällen gegeben. Dies erlaubt lediglich die Datenaufnahme verknüpft mit punkthafter Rauminformation.

Ein wichtiger Faktor beim Umgang mit GIS ist auch die vierte Dimension, die Zeit. Sie erlaubt die Erkennung und Darstellung dynamischer Prozesse im Raum, wie etwa bei der Entstehung und der Entwicklung einer Kulturlandschaft. Die derzeit verfügbaren Programme bieten keine Lösung für die effektive Einbindung dieses Faktors in die Datenanalyse. Eine von GIS-Anwendern häufig genutzte Möglichkeit ist die Verwendung eines Gültigkeitszeitraumes, der in den Eigenschaftstabellen mittels zweier oder mehrerer Jahres- oder Datumsangaben eingegrenzt wird und der somit eine Abfrage verschiedener Zeitfenster erlaubt9. Ein denkbares Zeitfenster einer Fragestellung wäre so zum Beispiel die Verteilung der Burgen im Spessart zur Zeit des Erzbischofs Christian von Buch (reg. 1160–1183)10. Die Verwendung von Jahreszahlen ist in der historischen Geographie unabdingbar. Eine lückenlose Datierung der für den Spessart derzeit kartierten Burgen ist daher zumindest mittelfristig anzustreben. Bei der Erhebung dieser Daten sollten archäologische und historische Erkenntnisse gleichermaßen Berücksichtigung finden.

Ein GIS bietet neben der Möglichkeit der Anwendung als georeferenzierte Datenbank, wie sie sich im Spessart-GIS im Aufbau befindet, auch die Optionen zur Visualisierung verschiedener Sachverhalte und die Funktion als Analysewerkzeug mit räumlichen und statistischen Anwendungen, oder Werkzeugen zum Datenmanagement11. Über das Sammeln von Burgendaten hinaus werden diese mit weiteren Daten, die man als abgegrenzte Themen, in mehreren Ebenen, sogenannten „Layern“, übereinander darstellen kann, in Beziehung gesetzt12. Die Daten können dabei aus den verschiedensten Bereichen stammen, so dass beispielsweise eine gleichzeitige Betrachtung der landwirtschaftlichen Bodenqualität, zusammen mit dem Verlauf von alten Handelsrouten und der Verteilung der Burgen möglich wird. Bei der Visualisierung der historischen Kulturlandschaft helfen auch grafische Operationen, wie das Unterlegen der Ortsdaten mit Digitalen Geländemodellen (DGM), so dass das Umfeld einer Burg auch auf reliefbedingte Besonderheiten untersucht werden kann: Richtung und Reichweite von Sichtlinien, der Aufwand für Transport von Material und Versorgungsgütern, oder die Bedeutung der topographischen Höhe an sich als Standortfaktor für den Burgenbau13. Ziel bei der Datenverwaltung ist immer, ein möglichst detailliertes Bild der Realität zu erhalten und dies entsprechend der Fragestellung auszuwerten.

Im Spessart-GIS gilt es zunächst, sich ein Bild der Burgenverteilung und der Burgentypen im Spessart zu schaffen. Häufig verfügbare Informationen über ihre Erbauer und Geschehnisse im Umfeld der Burgen geben Hinweise auf ein Verhaltensmuster beim Bau der Anlagen, das sich für den hohen Adel, der seine Burgen mit kleineren Ministerialenburgen umgab, nachweisen lässt14. Gerade im Streit um die Vorherrschaft im Spessart zwischen Mainz und Rieneck, aber auch für den Einfluss des Niederadels, können hier neue Erkenntnisse erwartet werden15. Um daraus allgemeine Aussagen über die Rolle der Burgen in der Kulturlandschaft Spessart ableiten zu können, sind vor allem weiterführende Informationen über die Funktion der Klein- und Kleinstburgen als Wirtschafts- und Verwaltungszentrum von Nöten16. Wünschenswert wären Burgenplatzwahlmodelle, wie sie Axel Posluschny bei der Siedlungsforschung anstrebt17. Dabei eignet sich das GIS vor allem durch die Möglichkeit, die vielen Faktoren und komplexen Daten stetig wachsender Datenbanken miteinander zu verknüpfen und zu analysieren18. Mit der Übertragung dieser Modelle auf den gesamten Spessart ließe sich gezielt nach weiteren Burgen suchen. Die Modelle könnten, übertragen auf die verschiedenen Regionen und Zeiten, einen Wandel im Burgenbau nachzeichnen, der bei der Entwicklung der Kulturlandschaft nicht ohne Folgen geblieben sein dürfte.

Bisher sind im Spessart-GIS 75 Einträge zu Burgen erfasst. Dabei werden Ringwallanlagen, Burgställe, Burgen und Schlossanlagen unterschieden. So ist es möglich, dass an einem Standort mehrere Signaturen liegen, weil beispielsweise eine Burg später zum Schloss ausgebaut wurde. Die Unterscheidung erfolgt entsprechend der Einträge in den Quellen. Ein häufig auftretendes Problem dabei sind die Mischklassen Ringwall, Burgstall, Burg. Wie in Haibach bedarf es meist umfangreicher Begehungen sowie archäologischer und historischer Untersuchungen, bis eine endgültige Klassenzuweisung erfolgen kann. Bis dahin sind die Anlagen so eingetragen, wie sie in den oft mehr als hundert Jahre alten Quellen erscheinen. Oft bedeutet das, dass eine alternative Klassenzuweisung erfolgen muss. Dies ist bei den meisten Burgen der Fall, bei denen man einen kleineren Vorgängerbau, also einen Burgstall annehmen kann, sowie bei den zahlreichen Burgställen, die sich oft nur noch schwach im Gelände abzeichnen und von denen keinerlei Funde bekannt sind. Sie wurden früher häufig als vorgeschichtliche Ringwälle angesehen und so auch in die topographischen Karten übernommen19.

Die Daten können mit allen anderen Themen der Spessart-GIS-Datenbank verknüpft werden, so dass bereits Untersuchungen zum historischen Kontext, wie die Lage zum alten Wegesystem in einigen Regionen, möglich sind. Weitere Layer beispielsweise zu den Themen Klöster und Wüstungen befinden sich im Aufbau.

Neue Erkenntnisse zu den Burgen im Spessart werden umgehend in das Datenmaterial übernommen. Manche Spuren entdeckt man dabei eher zufällig. So wurde anlässlich der Vorarbeiten zum Kulturrundweg „Zwischen Himmel und Hölle“ ein Pfeifenkopf von 1820/30 begutachtet. Er zeigt den Höllhammer im Elsavatal - und im Hintergrund den bis dahin in seinen Abmessungen noch nicht bekannten Rest eines Burgturms, dem „Schloss Mole“.Bei einer ersten Betrachtung der Daten hinsichtlich der Verteilung der Anlagen fällt auf, dass im Westen des Spessarts zahlreiche Burgställe errichtet wurden, zwischen denen einzelne, in nahezu regelmäßigen Abständen angeordnete, größere Anlagen positioniert sind. Der Typ Burgstall kommt also nach derzeitigem Stand wesentlich häufiger vor als der Typ Burg. Dabei sind Änderungen in der Typenzuordnung sicherlich zu erwarten. Schon nach dem heutigen Kenntnisstand ist es aber offensichtlich, dass im Verlauf der Geschichte neben den großen, oft planmäßig errichteten Burgen zahlreiche Kleinanlagen existiert haben müssen. Über deren Alter, Funktion und über die Umstände ihres Baus ist derzeit allerdings wenig bekannt und so fällt es schwer, eine zeitliche Gliederung in die Darstellung einzubeziehen. Zu beachten ist dabei, dass der westliche Spessart wesentlich dichter besiedelt ist und die Burgställe nie weiter als vier Kilometer von einer Siedlung entfernt liegen, oft sogar in die Ortschaft integriert sind. Folgt man der Aussage von Joachim Zeune20, so weist diese Nähe zu den zeitgleich oder in Folge der Errichtung einer befestigten Anlage besiedelten Tälern und die relativ geringe Höhenlage auf eine Verwaltungs- und Wirtschaftsfunktion hin. Die schützende Funktion liegt dabei eher im polizeilichen Sektor. Die Wirtschaftseinrichtungen waren von einem niedrigen Bergausläufer aus schnell zu erreichen und gut zu überblicken und die Befestigung bot Schutz vor unkoordinierten Überfällen weniger Leute. Für die Abwehr eines ernsthaften Angriffs waren solche Anlagen allerdings nicht ausgelegt. Gut einsehbar von den höher gelegenen Höhenzügen und nur mit Graben und Palisade versehen21, boten sie kaum Schutz. Selten erscheinen solch kleine Anlagen in den archivalischen Quellen und wenn, dann meist als Wohnsitz eines Niederadeligen, nach dem repräsentativen Wohnturm als „Festes Haus“ oder „Haus“ bezeichnet. Aus diesen Beobachtungen zur Lage und Verteilung der Burgen können bereits erste allgemeine Aussagen entwickelt werden, die mittels gezielter archäologischer und historischer Untersuchungen verifiziert werden müssen und auf deren Grundlage Fragenkataloge für die Untersuchungen erstellt werden können.

Ob das Bild, das Andreas Schlunk und Robert Giersch von den niederadeligen Rittern und ihren Burghutämtern zeichnen22, in diesem Stadium bereits eine Bestätigung finden kann, wird sich weisen. Noch sind die Informationen zu spärlich und Interpretationen zu spekulativ, um derlei Rekonstruktionen zu ermöglichen. So fehlen beispielsweise um Burg Bartenstein, wo zwei Kastellane möglich wären23, die entsprechenden Wohnsitze, also Burgställe oder Herrenhäuser im Umland.

Im Mittelalter erschlossen zahlreiche Wege in den Tälern und auf den Höhen den Spessart. Eine der Hauptaufgaben der Burgen lag sicher in der Kontrolle und im Schutz dieser Wege. So errichtete man die Burg Bartenstein bei Partenstein auf einem strategisch günstig gelegenen Bergsporn, mit dem sich die Wiesener Straße kontrollieren ließ.

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Vor allem für die größeren Burgen bieten sich Einzeluntersuchungen mittels GIS an. Von ihrer Bedeutung hat man durch historische Untersuchungen und allein aus den Größeneigenschaften und Bauelementen der Anlage bereits eine relativ genaue Vorstellung. Für Bartenstein und Wildenstein sind dies die symbolische Vorherrschaft im Hochspessart und die Funktion als Wirtschafts- und Machtzentrum für ihre nahe Umgebung24. So ähneln sich auch ihre Lage und Ausrichtungen. Während Bartenstein nach Osten hin ausgerichtet war und die Wiesener Straße als Zufahrtsstraße zur Birkenhainer Straße nahebei verlief, ist Wildenstein darauf ausgelegt, die von Westen Kommenden zu empfangen. Sie zeigt sich den Leuten, die zum Eselsweg aufsteigen wollen. Ebenso wie bei Bartenstein ist die Lage relativ niedrig und zum Tal hin versetzt, statt wie man es vermuten würde, auf einer erhabenen Position über den Auen zu thronen. Bei beiden Burgen kann man daher eine Kontrollfunktion oder den Anspruch auf eine solche für die Handelsrouten annehmen. Gemäß Joachim Zeune25 spricht die gute Erreichbarkeit auch für die Funktion als Herrschafts- und Wirtschaftszentrum. Vor diesem Hintergrund scheint nun die Burg Landesehre auf dem Gräfenberg bei Rottenberg einer anderen Funktion gedient zu haben. Sie wird als rieneckisches Zentrum genannt26, doch wirkt ihre erhabene Position und die Entfernung zu den Zubringern der Fernhandelswege bei der Erfüllung dieser Aufgabe eher hinderlich. Die Symbolik ihres Namens setzt sich offensichtlich in dem symbolischen Charakter ihrer Lage, die sie in alle Richtungen weithin sichtbar macht, fort. Ihre Funktion und Bedeutung entspricht nicht der von Bartenstein oder Wildenstein.

Die Beispiele zeigen Potentiale recht einfacher Untersuchungen, die mit dem derzeitigen Stand der Burgeninventarisierung umsetzbar sind. Damit sind die Möglichkeiten eines GIS aber bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Das Sammeln von Daten zur weiteren Analyse des Burgenbaus im Spessart wird daher ein Schwerpunkt der künftigen Arbeit bleiben. An erster Stelle steht die Integration einer möglichst vollständigen Datierung der Anlagen, um auch die vierte Dimension komplett in die Untersuchungen einbeziehen zu können. Die Nähe der Burgställe zu den Siedlungen führt zu der Vermutung, dass die ohnehin begonnene Aufnahme von Wüstungen in das Spessart-GIS und die Erforschung der Besiedlungsgeschichte des Spessarts im Allgemeinen auch zum Auffinden weiterer Burgställe führen wird.

Bis komplexere Analysen möglich sind, dient die Burgendatenbank als Visualisierungshilfe bei der Datenschau, ermöglicht eine schnelle Bereitstellung von Kartenmaterial und hilft bei der übersichtlichen Verwaltung der Daten.

* Überarbeitete Fassung eines Artikels, veröffentlicht in Harald Rosmanitz, Die Ketzelburg in Haibach. Eine archäologisch-historische Spurensuche (Neustadt a. d. Aisch 2006), S. 137-144

  1. Joachim Zeune, Burgen. Symbole der Macht (Regensburg 1997), 34.
  2. Theodor Ruf, Die Grafen von Rieneck. Genealogie und Territorienbildung. Mainfränkische Studien, Band 32/1 (Würzburg 1984), 3 f
  3. Gerrit Himmelsbach, Geophysikalische Prospektion und Landschaftsmanagement: Das Archäologische Spessartprojekt in der Kulturlandschaft Spessart. Beiträge zur Archäologie in Unterfranken. Mainfränkische Studien Bd. 69, 2002, 305–314.
  4. Gerhard Ermischer, Rüdiger Kelm, Dirk Meier u. Harald Rosmanitz (Hrsg.), Wege in europäische Kulturlandschaften (Heide 2003), 13–14.
  5. olf Plöger, Inventarisation der Kulturlandschaft mit Hilfe von Geographischen Informationssystemen (GIS). Methodische Untersuchungen für historischgeographische Forschungsaufgaben und für ein Kulturlandschaftskataster (Bonn 2003), 122.
  6. Thomas Gunzelmann, Die Erfassung der historischen Kulturlandschaft. In: Historische Kulturlandschaft, Materialien zur Ländlichen Entwicklung 39 (Augsburg 2001), 22–26.
  7. „Ein GIS, wie jedes andere computergestützte Verfahren, liefert keine Aussagen oder Interpretationen und erst recht keine Wahrheiten über vergangene Zeiten. Vielmehr transformiert und kombiniert es auf unterschiedlichem Wege Daten in andere Daten.“ (zit. Axel Posluschny, „Fürstensitze“ & Umland. Bericht über den Stand der Arbeiten beim 1. Plenarkolloquium des DFG-SPP 1171, 25.2.2005, Bad Herrenalb (2005), 4).
  8. Nennungen, Koordinaten und Kartierungen finden sich in den topographischen Karten der Landesvermessungsämter, in den Denkmallisten der Landesämter für Denkmalpflege oder im Historischen Atlas von Bayern ( Peter Endrich, Vor- und Frühgeschichte des bayerischen Untermaingebietes (Aschaffenburg 1961); Peter Rückert, Landesausbau und Wüstungen des hohen und späten Mittelalters im Fränkischen Gäuland. Mainfränkische Studien, Bd. 47 (Würzburg 1990); Sabine Wolfram, Peter Jüngling u. Hans-Otto Schmitt, Hanau und der Main-Kinzig-Kreis. Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland, Bd. 27 (Stuttgart 1994)).
  9. Plöger 2003, 143–147.
  10. Gerhard Ermischer, Aschaffenburg und Mainz. In: Manuela Beer u. Gerhard Ermischer (Hrsg.), „den Bogen spannen“. Glanz der Romanik in Aschaffenburg (Aschaffenburg 2001) , 17f
  11. Ian N. Gregory, A place in history: A guide to using GIS in historical research2 (Belfast 2005), 11–12.
  12. Gregory 2005, 18–19.
  13. Marcos Llobera, Building Past Landscape perception With GIS: Understanding Topographic Prominence. Journal of Archaeological Science 28, 2001, 1005–1014.
  14. Zur Burgenpolitik der Staufer und zur Ausbreitung der Turmhügelburgen: Andreas Schlunk u. Robert Giersch, Die Ritter. Geschichte – Kultur – Alltagsleben (Stuttgart 2003), 88–91.
  15. Vgl. die Streitigkeiten um den Einfluss im Spessart und die damit einhergehende Landnahme durch die Errichtung von Burgen und Burgensiedlungen (Ruf 1984, 126ff.).
  16. Hechberger 2004, 77–78.
  17. „Grundlage jeder siedlungsanalytischen Untersuchung muss die Erarbeitung eines Besiedlungsmodells sein, bei dem herausgearbeitet wurde, in welchem Maße (…) die verschiedenen Faktoren Einfluss auf die Siedlungsplatzwahl zu verschiedenen Zeiten gehabt haben. Erst dann ist es möglich, von diesem „Idealmodell“ abweichende Beobachtungen zu erkennen und zu bewerten.“ (zit. Posluschny 2002, 88).
  18. Posluschny 2002, 87f.
  19. Bezeichnend ist der Eintrag der Ketzelburg als „Keltischer Ringwall“ in der Topographischen Karte 1:25000, 6021 Haibach (Bayerisches Landesvermessungsamt).
  20. „Je höher eine Burg lag, desto weniger konnte sie schützende oder verwaltungstechnische Funktionen ausüben, ihren Wirtschaftsbetrieb aufrechterhalten.“ (zit. Zeune 1997, 36).
  21. Vgl. die Bauelemente der Ketzelburg.
  22. Hier leben der oder die Ministerialen, die auf einer großen, durch ihren Herren errichteten Burg zur Burghut verpflichtet sind, in Amts- und Lebensgemeinschaften auf Gütern in der Umgebung oder auf der Burg selbst, (Schlunk/Giersch 2003, 88f).
  23. Theodor Ruf nennt Heinrich und Reinhard als mögliche Kastellane Partensteins um 1225/1229 (Ruf 1984, 131).
  24. Ruf 1984, 132.
  25. Zeune 1997, 36.
  26. Ruf 1984, 134.